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AuZjagen vor: „Ich war im Kartoffelfelde; Marg. Kunz kam mir nach,
ich ging mit ihr, und sagte zu Grethchen, ich möchte wohl fragen."
Aus dem Protokoll vom 20. Novemb. 1877 liest der Prä s. vor:
„Nachdem der Frau Wachter das Protokoll vom 2. Juni 1877 vorge¬
lesen worden, hat dieselbe gesagt, daß sie sich nicht erinnere, mehr im
Walde gethan und gehabt zu haben. Auf die weitere Frage, ob sie
nicht 2 mal im Walde gewesen, und ob sie nicht von einer Betreffs
des Pastors gestellten Frage wisse, hat die Zeugin geantwortet, daß sie
davon nichts wisse."
Zeugin: „Wenn ich damals nichts davon gesagt habe, dann kam
es daher, weil ich voll Angst und Schrecken war und noch an
meiner Krankheit litt."
Untersuchungsrichter Kleber, welcher die Zeugin damals verhört
hat, bezeugt: „Die Frau war allerdings damals leidend; außerdem war
sie ein klein wenig ängstlich, weil sie fürchtete, in die Sach -
hineingezogen zu werden; es war gar Nichts aus ihr herauszu¬
bekommen, als nur dieses, daß sie sich Nichts mehr erinnere. Ich hielt
ihr dann die Erzählung in dem Buche des Kaplan Dicke vor, weil Dicke
mir gesagt hatte, er habe seine Mittheilung von der Frau Dörr selbst
erhalten. Ich habe sie nun speziell gefragt über das, was Kaplan Dicke
von ihr erzählt, aber es war Nichts aus ihr herauszu¬
bringen.
Der Präs. frägt die Zeugin, wer sie ausgefragt.
Zeugin sagt: „Ein anständig gekleideter Herr."
Der Präs. zeigt ihr den Kaplan Dicke und fragt, ob es dieser
Herr gewesen sei, worauf die Zeugin sagte: „Ja, der ist es gewesen."
(Die Zeugin wird nicht verhaftet, sondern einfach entlassen,,
weil sie nur aus Furcht, gegen sich selbst Aussagen zu machen und
dadurch sich auf die Anklagebank zu bringen, ihre erste Aussage unvoll¬
ständig gemacht hat.)