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Präs.: „Nun, Zeuge, lassen Sie die Gestikulationen und Geschich¬
ten, Sie sagen, die Geistlichen nahmen Reißaus."
Zeuge: „Sie sind schnell fortgegangen."
Dr. T h ö in e s: „Ich möchte konstatiren, das; der Herr davon ge¬
sprochen hat, daß er dieses Einexerzieren der Kinder im Walde wahr¬
genommen hat."
P r ä s.: „Welches Einexerciren? 1
Thoemes: „Er sagte, der Vater wäre Dirigent g wesen."
Zeuge: „Der Vater hat die .Kinder geführt, er hat sie über¬
wacht, er war Vater von seinen Kindern."
Zwölfte Sitzung.
Montag den 10. März, Nachm, von 1/2o bis 7 Uhr.
Matthias Schug, Ackeier aus Wiesbach. Derselbe hatte in Nr.
189 der ,Saar-ZeitungJ von 1876 eine Erklärung erlassen, worin aus¬
gesagt war, daß seine 2Hz Jahre alte Tochter im Härtelwalde geheilt
worden. Aus Befragen antwortete derselbe, das; er bis zwn 13. Jahre
die Schule zu Wiesbach besucht habe, und daß der Doktor in Tholey die
Elklärung gemacht habe.
Ter Ober-Prokurator bemerkte, „daß der Zeuge sich jedenfalls irre,
da er jedenfalls den Herrn Dr. Frank in Leb ach meine".
Der Präsident hebt hervor, „daß Dr. Frank in Lebach derselbe sei,
welcher sich der dem Beschuldigten Schwaab zur Last gelegten Aeußerung:
„Wir wollen der Regierung ein Schnippchen schlagen", nicht mehr
erinnert habe.
Nach mehrfachen Ermahnungen des Präsidenten, doch nur die Wahr¬
heit za sagen, gibt derselbe an, dem Kaufmann Joh. Caspar in Wiesbach
die Geschichte berichtet zu haben. Er hat die Erklärung dem Hrn. Caspar-
aus freien Stücken gemacht. Ueber seine Anwesenheit im Häitclwald
sagte er, ein Mann habe damals gesagt, die Mutter Gottes hätte gesagt,
da das Gedränge so groß gewesen wäre, brauche man sie nicht zu
berühren; wer an sie glaube, der werde geheckt. Darauf hin sind wir
fortgegangen und haben gebetet „Unter Deinen Schutz und Schirm" —
und am dritten Tage konnte das Kind allein gehen, trotzdem es