Eva Schwind, 34 I. alt, in Tholey. Dieselbe gibt an, daß
sie am II. Juli an der Gnadenstelle gewesen sei; sie ist mit ihrer
Schwester in Geschäften in Marp. gewesen, bei welcher Gelegenheit eine
Fran sie befragt, ob sie nicht zur Gnadenstelle gehe. Sie hat sich dort¬
hin begeben; bei ihrer Ankunft sind ca. 20 Menschen anwesend gewesen;
dort habe sie einen Mann, als welchen sie bestimmt den Beschuldigten
Recktenwald zu erkennen glaubt, gesehen, der mit einem Andern den Rosen¬
kranz vorgebetet. Nachdein sie kurze Zeit dort gewesen, wären ein Mann und
eine Frali init deren Kind aus Humes gekommen, welche (das Kind in
der Mitte) in der Umzäunung gekniet und gebetet hätten, ivorailf allch
bald die 3 Kinder ans Marp. gekommen wären. „Dieselben (nieten,*
fährt Zeugin fort, „in der Umzällnung nieder, während die Leute aus
Humes die Umzäunung verliehen. Desgleichen kniete Recktenwald in
der Umzäunung links nieder und frug die Kinder, was die Leute aus
Humes thun sollten, damit das kranke Kiild gesund werde. Die Kunz
sagte, das Kind müsse die Hand auf die Stelle legen, wo der Fuß der Mutter
Gottes ruhe; während die Kinder mit dem kranken Kinde und der Mutter
Gottes sprachen, flüsterten sie leise. Ich sah, dag viele Leute Geld spendeten.
In der Hand der Kunz- bemerkte ich 1 Thäler, ivelchen sie frelidig den
andern Kindern zeigte, ich kann jedoch nicht mit Bestimmtheit sagen,
ob die Kunz den Thaler von den Eheleuten Dörr aus Humes erhalten
hat; dann standen noch in der Umzäunung mehrere Blumen in Bier-
gläseur, voil welchen mehrere umgefallen sind, und bemerkie ich, daß de
Klinz, welche dieselben aufrichbte, durch jene Stelle griff, all welcher die
Mutter Gottes sein sollte."
Recktenwald erwidert, daß er nachwelsen könne, daß er um
die fragliche Zeit nicht an der Stelle gewesen sei, woraus der Un er-
îuchungsrichler Kleber erwidert, daß er schon sehr früh die Zeugin
mit dem Recktenwald konsronlirt und diese denselben aut das Bestimmteste
erkannt habe.
Zeuge Johann Urhahn, 65I. alt, in Marpingen, bekundet, daß
er am 11. Juli 1876 im Härtelwalde gewesen sei. Zuerst habe er sich
nicht um das Gerede der Leute bekümmert. Derselbe widerruft die
Aussage, welche er früher gemacht haben soll, nämlich, daß er gehört
habe, der Brunnen werde aufgeräumt, damit das Wasser leichter geschöpft
werden könne.
Der Präs, ermahnt den Zeugen, Angesichts des schmerzlichen Bei¬