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der Zeuge aus: „Das Kind war 25 Wochen krank, von dielen 2-5 Wochen
hat es 17 Wachen lang nicht immer fest im Bette gelegen, auch versucht
zu gehen, indem es im Bette herum krabbelte: das war ein Gehen
kaum zu nennen; die letzten 8 Wochen hat es fest im Bette gelegen.
Vor der 25wöchentlichen Krankheit konnte das Kind gehen. Die Hilfe
eines Arztes wurde bei dem Kinde zuletzt nicht mehr angewendet."
Präs.: „Sie haben nun doch die Hilfe des Knappschaftsarztes un¬
entgeltlich auch für Ihre Familie: webhalb haben Sie ihn nicht für
Ihr Kind gebraucht?"
Zeuge sagt, daft der Knappschaftsarzt nicht die ganze Familie
unentgeltlich behandle; Dr. Bähr bestätigt, daß der Präs, sich geirrt hat.
Zeuge: „Wir haben den Arzt nicht mehr gebraucht, weil das
Kind so weit iveg war, das; kein Arzt ihm mehr helfen konnte. Meine
Frau hat das Kind zur Gnadenstelle getragen, weil es damals nicht
gehen konnte. Nach der Heilung konnte es gehen."
Zeugin Frau K i r s ch wird gefragt über die öffentliche Erklärung gegen
Dr. Brauneck. Sie sagt: „Wir haben 8 Tage lang an dem Brief herumstudirt;
gemacht ist der Brief von Pastor Schneider. Ueber die Heilung sagt sie: 25
Wochen lang war das Kind krank: nach Ablauf der ersten 4 Wochen
habe ich einmal versucht, das Kind gehen zu lassen; es konnte nur vier
Schritte weit gehen und ist d> nn z u s a m m e n g e b r o ch e n. Die folgende
Zeit hindurch hat es fest gelegen. Ich habe es am 6. Juli 1876
Abends 8 Uhr, Donnerstags, an die Gnadenstelle gebracht; das Kind
hat die Stelle berührt, an welcher der Fuft der Mutter-Gottes ruhte;
das Kind wurde erschüttert: ob es gleich nach dieser Berührung
gehen könne, habe ich nicht an der Gnadenquelle versucht, weil es mir
zu gefährlich war, das Kind in der Nacht über den holprigen Weg
gehen zu lassen. Ich trug das Kind nach Hause. Die ganze Nacht
hindurch hat es sehr gut geschlafen; andern Morgens hat es Milch ver¬
langt und dieselbe getrunken, aber nicht ausgebrochen, obschon
es in seiner Krankheit alles ausbrach, was es zu sich nahm."
Präs.: „So? Also am folgenden Tage hat es wieder Alles
-ausgebrochen?"
Zeuge: „Nein, es hat ^ r ü h e r Alles ausgebrochen, aber nach
der Heilung hat es nichts ausgebrochen. Ich mutzte auf das Feld
gehen und lieft 2 Kinder bei ihm, um es zu versorgen; als ick um 11
Uhr zurückkehrte, hatte es seine Kleider angezogen und stand auf der