Full text: Der Marpinger Prozess vor dem Zuchtpolizeigericht in Saarbrücken

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hat Euch an die Gnadenstelle geführt, und Euch gesagt: „Hier steht sie!" 
Daraus hat das andere Kind Euch an dieselbe Stelle geführt!" 
Zeugin: „Nein, Herr Präs., nicht so; die Kinder sagten, die Mutter 
Gottes folge ihnen aus dem Walde nach, und da sagten wir zu 
dem einen Kiside, es solle uns die Stelle zeigen, bis zu welcher die Mutter 
Goites ihnen gefolgt sei. Das Kind zeigte uns die Stelle, und nach¬ 
her führte uns das andere Kind ai dieselbe Stelle." 
Präs, fragt, ob die Kinder sich nicht vor dem Probiren verab¬ 
redet hätten über die Stelle, welche sie auf spätere Fragen als die¬ 
selbe bezeichnen wollten. 
Zeugin: „Das ist unmöglich, da die Kinder ja nicht 
wußten, daß sie probirt werden würden." 
Es folgt die Vernehmung der Frl. Dubitscher, Lehrerin in Urex¬ 
weiler. Dieselbe ist in Begleitung der L.hrerin Andre an die Guadenstelle 
gegangen. 
Präs.: „Hat Andr« direkt den Kindern Auftrag gegeben, Fragen 
an die Erscheinung zu stellen?" 
Dnbitscher: „Das weiß ich nicht mehr; Andr« ließ fragen, ob 
der Pastor kommen solle; es ward geantwortet: „„Nein"". 
Präs.: „Die Erscheinung wollte also nicht, daß der Pastor hin 
komme!" 
D u b.: „Dann ließ And e fragen, warum nur diese Kinder die 
Erscheinung sähen; es ward geantwortet: „„weil sie unschuldige Kinder 
seien."" 
Präs.: „Waren nicht noch and.re unschuldige Kinder da? — Hat 
Andrö gefragt, ob die Kapelle gebaut werden solle?" 
D u b.: „Nein, die Lehrerin Andr« hat das nicht gefragt. — Es 
wurde Recktenwalv gebracht; ob oas Gehen ihm schwer war, weiß ich 
nicht, weil ich ihn erst sah, als er an der Stelle angekommen war; 
wir sind auch gleich nachher fortgegangen, und ich habe daher aus 
diesem Gruikde Nichts an Ort und Stelle von der Heilung desselben 
gehört. Am andern Tage ging die Lehrerin zum Herrn Pastor, und 
zwar in dienstlichen Angelegenheiten, nicht aber, um ihm die Kinder 
vorzustellen. Es wurde auch von der Erscheinung gesprochen ; der Pastor 
sagte zur Lehrerin, sie solle sich nicht um die Erscheinung kümmern, auch 
er werde das nicht thun." 
Die Bestimmung des Datums dieser Vorfälle macht große
	        
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