hanc novam acdcm saeram in Dci gloriam coctusquc cvangelici pu¬
blicum commodum cxstrucndam curavit suis potissimum sumptibus.
Cujus primum lapidem poni jussit Anno Christi MDCCLXII die
IV. Junii1).
Uber die Einweihung der Kirdie berichtet der Bürger Gottlieb folgendes:
„Am 25. Auguft 1775, als am Ludwigstage, wurde die 13 Jahre
früher in Angriff genommene neue evangelifch- lutherifche Kirdie mit
vielen Solennitäten eingewcihet und wird jet^o die Ludwigskirche genannt.
Die bei der Einweihung beobadrteten Ceremonien waren folgende:
Zucrft marfchirte fürftliche Leibkompagnie in größtem Staate in den
Schlohhof, allwo die Kreiskompagnie bereits aufgeftclli war. Hierauf
kamen die Saarbrücker Bürger unter Anführung ihrer Stabsoffiziers je
zwei und zwei in befter bürgerlicher Kleidung ebenfalls in den Schloljhof.
Darauf kamen die St. Johanner ebendahin. Die fürftliche Dienerfchaft
hatte lieh in ihrer beften Kleidung mit dem Degen an der Seite allda
fchon marfchfertig auf gehellt. Von den Bauleuten, weldie die Kirche
hatten bauen helfen, trug jeder ein Stück Werkzeug. Diefelben wurden
geführt von dem Polirer Jakob Lautemann, welcher einen verguldeten
Zirkel trug. Die Haupiperion, und weldie zuvorderft ging, war der
Baudirektor Stengel. Beider Städte Kaufmannfchaft war unter An¬
führung des Herrn Commerzienraths Heinrich Schmidtborn ebenfalls
in den Sdilo^hof gekommen.
Dort hellte fich darauf audi die evangelifche Geiftlichkeit aus allen drei
Graffchaftcn je zwei und zwei auf. Um 9 Uhr Morgens begann man
in beiden evangclifdien Kirchen zu läuten, worauf der Zug nadi der
3) An die Nachwelt! „Als die Menge der lutheriidien Bürger der Stadt Saarbrücken
fich fo vermehrt hatte, dalj die alte Kirche beim Schloß, welche vor 300 Jahren erbaut
wurde, fie beinahe nicht mehr faffen konnte, hat der duichlauchtigfte Fürft und Herr,
Herr Wilhelm Heinrich von Naffau-Saarbrück, des Vaterlandes Vater, diefes neue
geheiligte Gebäude Gott zum Ruhme, der evangclifchen Gemeinde zum öffentlichen
Nutzen hauptfächlich auf seine Koften erbauen (affen; den Grundftein befahl er zu
legen im Jahre Chrifti 1762 den 4. Juni.“
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