Wilhelm-Heinrichftraße) in der Richtung des von der Saar an der Stadt¬
mauer entlang führenden Weges angelegt. Die Stadtmauer wurde an
dieier Stelle niedergerriffen, der Graben ausgefüllt und die Baupläne zu
billigem Preise abgegeben, einige Häufer wurden auch von dem Fürften
felbft errichtet. 1748 war die Strafe größtenteils ausgebaut und
wurde gepflaftert.
Den Abfchluß der Wilheimftraße bildete der Neubau des evangelifchen
Gymnafiums; am 10. Mai 1749 wurde der Grundftein gelegt, und
im November 1752 konnte es dem Unterricht überwiefen werden. Es
beftand aus einem Hauptgebäude, das die Lehrräumc enthielt, und
aus zwei Flügeln, in denen die Wohnungen des Rektors, Prorektors,
Konrektors und des deutfehen Lehrers lagen. Das an 50 m lange
Gebäude nahm die ganze Breite des heutigen Ludwigplaßes ein
und muß einen fehr ftattlichen Anblick geboten haben. Die feierlidie
Einweihung wurde erft am 1. Oktober 1759 durch den Rektor Beizer
vorgenommen, unter dem die Sdiule zu großer Blüte gelangte.
Den Sdilußftcin und Glanzpunkt der Saarbrücker Bautätigkeit Wilhelm
Heinrichs bildete die neue Kirche mit ihrer Umgebung. Den Entfchluß,
eine neue Kirche zu bauen, gab der Fürft am 22. Oktober 1761 durdi
folgenden Erlaß kund: „Nadadem man augenfcheinlidi mercket, daß
die Saarbrücker Bürgcrfchaft täglidr zunimbt, alfo der Piaß in der
lutherifchen Kirdic viel zu klein ¡ft, fo habe refolvirt, eine neue Kirdie
aufbauen zu lafien, und gedencke folche mit einem Capital von dreißig
taufend Gulden in fünf Jahren in ftand zu bringen. Idi verfehe mich
aber auch darbey, daß die Collecten im Land und die Fuhren von
Städten und Unterthanen ein merkliches darbey thun werden/'
„Um nun diele 30000 fl. dem Baudirektor zu dem Kirdienbau zu fiebern,
fo hat er durch diefe Anweifung 1) Jährlidi bei Meiner Forft-Caffe drey
taufend Gulden zu empfangen, 2) bey meinem Rentmeilter auch jährlich
zwey taufend Gulden und 3) von dem Stift zu St. Arnual ebenfalls
alljährlich eintaufend Gulden.
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