und bald langten Abteilungen dicier Truppen hier an. Am 2. Dezember
rückte eine Kompagnie Reiter unter dem Befehl eines Kapitäns fowie
der Marquis von Rodiefort mit feiner Garde hier ein, welcher lein
Quartier im Schlöffe nahm. Diefem folgten am 3. zwei Kompagnien
Dragoner, die fogleidi die Tore und alle Poften befehlen. Unmittelbar
hierauf wurde der gräfliche Hofmeifter Joh. Karl von Rüdesheim ver¬
haftet und am 5. nach Nanzig abgeführt. Am Abend des 11. Dezember
erlitt Graf Guftav Adolf dasfelbe Schickfal, weil er fich weigerte, fich
mit dem König von Frankreich gegen den Kaifer zu verbünden. Er wurde
auf Befehl des Marquis von Rochefort als Gefangener auf das Rathaus
gebracht und am andern Tage durch eine Schwadron Dragoner nach
Met-5 abgeführt. Nur mit großer Mühe gelang es feiner Gemahlin
Eleonore Klara, die Freilaffung ihres Gatten zu bewirken.
Am 13. Mai kam Graf Guftav Adolf aus feiner Gefangenfchaft von
Metj nach Saarbrücken zurück; da ihm aber der Aufenthalt im Schlöffe
nicht geftattet war, fo reifte er nach Ottweiler und nahm fpäter Dienft
in der kaiferlichen Armee. Sein Land blieb von den Franzofen befel^t.
Im März 1677 begann die kaiferliche Armee unter dem Befehl
des Herzogs Karl V. von Lothringen fich in Bewegung zu fetten und
rückte im Mai gegen die Saar vor. Am 16. Mai lagerte fie fich auf
den Anhöhen von Malftalt bis St. Johann, worauf man den franzöfifchen
Kommandanten aufforderte, die Stadt zu übergeben; da diefer fich
weigerte, lieh der Herzog Kanonen auffahren und die Befchieljung
vorbereiten. Weil die Franzofen St. Johann nicht behaupten konnten,
fo hatten fie die Türme und Mauern zum Teil niedergeriffen, um den
Feinden keinen Stützpunkt zu laffen. Um die Annäherung zu erfchweren,
fteckten fie am folgenden Tage die Vorftadl im Tal (nach St. Arnual
zu) und die Häufer an der Schloljkirdre in Brand (der Schloljberg
war damals noch eng mit Häufern behänden). Als die Bewohner,
welche nicht einmal vorher gewarnt worden waren, Anhalten zum Löfchen
machten, nahmen ihnen die Franzofen Eimer und Kübel weg; fo ver¬
breitete fich der Brand bald über die ganze Stadt und verzehrte
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