die fidi des Krieges wegen in Saarbrücken aufhielten; es waren 17,
die am 3. Oktober zufammenkamen, fidi über die fchlimmc Zeit be-
fpradien und einander zu Ernft, Eifer, Buße und Gebet ermahnten. In
den nädiften Jahren fcheinen des Krieges wegen keine Synoden gehalten
worden zu fein. Wenigftens fehlt es an Aufzeichnungen. Superintendent
Georg Keller, dem wir die vorftchenden verdanken, ftarb im Jahre 1632.
4. DER DREISSIGJÄHRIGE KRIEG
Der dreißigjährige Krieg brachte auch der evangelifchen Gemeinde manche
Befdiwerde. In der Vorahnung des kommenden Unglücks ordnete Graf
Ludwig auf den 9. Juni 1619 einen allgemeinen Bcttag an. Am 1.
Januar 1622 wurde ein zweiter allgemeiner Bettag mit drei Predigten,
dem „Te Deum laudamus“ und anderen Gefangen vom frühen Morgen bis
in die Nadrt feierlidi begangen, wobei jung und alt faltete. Auch
wurde in diefer erften Jahreswoche täglich eine Predigt gehalten und
die Gemeinde zur Buße, Befferung und zum Almofengeben ermahnt.
Bald nadiher kamen fpanifche und kaiferliche Kriegsvölker ins Land,
die befonders die Dorfbewohner fehwer bedrückten. Im Jahre 1627
ftarb Graf Ludwig und wurde in der Kirdie zu St. Arnual beftattet,
wo der Plaß für fein Grabmal in Folge der Not der Zeit leider leer
geblieben ift. Sein Sohn und Nadifolger, Graf Wilhelm Ludwig, fchrieb
am 20. Januar 1628 wegen der immer dringenderen „befchwerlichen
Läuften“ auf den 6. Februar einen großen außergewöhnlidien Falt-,
Buß- und Bettag aus, zu dem er auch die benachbarten Herren von
Steinkallenfels zu Ommersheim, die Freiherren von Kriechingen in Saar-
wellingen, den Amtmann und die Pfarrer der Vogtei Herbitzheim, den
Amtmann Johann Leonhard von Helmftatt und den Infpektor Magnus
Stephani in Ottweiler, den Amtmann zu Kirchheim und den Junker
Bernhard von Hagen in La Motte bei Lebach aufforderte. Am 10.
Dezember 1630 wurde wieder ein allgemeiner Beitag auf den Anfang des
nädiften Jahres ausgefchrieben, Falten, Kirchenbefudi und Enthaltung
von allem lauten ungebärdigen Wefen geboten.
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