2. DAS STIPENDIUM LUDOVICIANUM
Derfelbe Graf Ludwig Kraft ftiflctc in denselben Jahre 1712 3000
Gulden, die auf den Reisweilcr Zehnten "angewicfen wurden, zum
Beiten evangeliieher Jünglinge, die fich dem Studium widmen wollten.
Die Zinfen — 150 Gulden — feilten jährlich verteilt werden. Die
Summe wurde auf den Zehnten in Reisweilcr angewiefen und iit deshalb
verloren gegangen.
3. DAS STIPENDIUM CAROLINUM
Der Nachfolger des Grafen Ludwig Kraft, Karl Ludwig lebte kurz
vor feinem Tode im Jahre 1723 eine Summe von 1000 Talern (1500
Gulden) aus, deren Zinfen alljährlich an ftudierende Landeskinder der
Grafichaft Saarbrücken verteilt werden follten. (Stipendium Carolinum,
vom Stift St. Arnual verwaltet.)
4. ELEONOREN-STIFTUNG
Die unverheiratete Gräfin Sophie Eleonore von Naflau-Saarbrücken
überwies im Jahre 1742 dem Superintendenten Rolle 400 Gulden mit
der Beitimmung, daß diefes Geld angelegt und von den Zinfen die
Koben zweier Miniftcrial-Konvente bezahlt werden follten. Als durch
das Einrücken der Franzoien infolge der Abldraffung des Zehnten die
Einkünfte des Stiftes und damit auch die Beloldungcn der Geiltlichen
faft ganz weggefallen waren, wurde im Jahre 1798 durdi Befchluß des
Konventes das Kapital als zinsfreies Darlehen gleichmäßig unter die
Pfarrer verteilt und im Jahre 1812 durdi Abzüge von der Befoldung
zurückbezahlt. Damals betrug das Kapital 1200 Frs., im Jahre 1825
2237 Frs. Später wurde die Bewirtung der Mitglieder des Konvents
auf ein Mal jährlidi befchränkt und die übrige Summe zur Ver¬
mehrung der Bibliothek des conventus miniftcrialis verwendet.
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