Lande und den daraus erwachfencn Reichtum hin. Die Hermen der
Nordieite follen der Tradition nach eine Sdilange und ein Kreuz ge¬
habt haben. Ihr Verfertiger Mihm bezeichnet fie felbft in den Akten
als Hoffnung und Geduld, wozu eigentlidi diefe mündlich angegebenen
Embleme nidit recht paffen wollen, fodah wir dodi anftatt der Schlange
einen Anker feffen müffen, der
von einem Seil umwunden war,
von dem fich auch nodi Reite
erhalten haben, und woraus die
unverftandlidie Sdilange ge¬
bildet fein mag.“
„Diefe Hermen tragen nidit
wenig dazu bei, dem Innern
des Gotteshauics einen etwas
weltlichen Charakter zu geben.
Es fdiwebte ebenStcngel vor,
einen befonders eigenartigen
neuen Bauiypus zu fehaffen,
der fowohl durdi das äuherc
Anfchen wie audi durdi die
Innenwirkung lidi fofort als
ein evangelifdies Gotteshaus
darftclle, der aber audi fo-
gleich dazu nach innen und
auhen erkennen laffe, dah fidi hier die Hauptkirdie eines glänzenden,
che Repräfentation liebenden evangelifchen Rokokohofes dem Befchauer
darbicte. Mit diefer Kirche bekrönte Stengel fein io reiches Wirken
im Dicnfte eines kunftfinnigen Fürften.“
Der rheinilche Provinzialkonfervator Profeffor Dr. Renard in Bonn
gibt über die Ludwigskirche folgendes Urteil ab:
„Der Bau Stengels ift für die Gefdiidite des evangelifchen Kirchen-
baues von befonderer Bedeutung. Aus den Elementen heraus, die
Bild des Fürltcn Wilhelm Hcinridi
(Attika der Ludwigskirchc)
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