III. DIE KIRCHEN
1. DIE SCHLOSSKIRCHE
Über den Bau der Schloljkirche gibt uns einigen Auffchlulj ein im
Slaatsardiiv zu Coblenz befindliches Bruchftück der „Redmong
vom nuwen Buwe der nuwen Kyrge zu Saarbrücken von eyme jar
angangen uff sondag miscricordia in anno XIIIICLXXVI jar. Inname
von den alle buwemeislern an gelde. It han wir entffanen von erhärt
snider und pet. sdrryber und nicklas steime^ alte buwemeistcrn
die in uberridi waren belyben (übrig geblieben waren) in yrer rechnong
2 gülden 2 albus.“ Hierzu kam das der Herrfdraft und der heiligen
Kirche zuftehende Umgeld, ferner Frongeld, fodann das Geld, das
Sonntags in der Kirdie gefammelt worden war, ferner die Beiträge
(„boitzefte“) von auswärtigen Bruderfdiaften des heiligen Geiftcs, von
St. Bernhard, St. Nicolas, St. Antonius, St, Anaftafius, St. Gangolf
und St. Rupredit, von einer jeden 2 fl,, zufammen 34 fl. Dazu kamen
verfdiiedene Gefchenke von Privatleuten, von der Abtei St. Nabor
(St. Avold,) von der St. Nikolaus- und der St. Georgs Bruderfchaft,
zufammen 326 Gulden, 16 Albus, 2 Pfennige.
Der den Bau ausführende Steinmetz war Meiftcr Hans mit feinen
Knediten Philipp und Peter; er erhielt täglich 4 Albus 10 Va Heller,
die Knedite 3 Albus. Säe fingen Sam.-tag nach dem Heiligen Kreuztag
an und arbeiteten während der Woche oft nur zwei Tage. Jeden
Samstag wurde mit ihnen abgeredmet. Als Sdimied wird Meifter
Hans von Zabern genannt. Die Gefellen werden meiftens nach ihrem
Wohnorte benannt, fo Peter in dem Dalle, Tonnis vor der Porten,
Hans von Nünkirge, Hans von Uditclfangen u. a. Bei Güdingen
wurden die Steine gebrochen; die Bauern von Güdingen und Bübingen
mußten fie laden und erhielten dafür Brot. Die Knechte der Deutfch-
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