3. DIE PFARRHÄUSER
Das crfte Pfarrhaus, das erwähnt wird, [fand an der Südfeitc der
Schlohkirdbe und war ohne Zweifel aus kirchlidien Mitteln zur Wohnung
der feit 1400 hier angeftellten Frühmcffer erbaut worden. Hier wohnte
feit 1549 der Kanoniker Johann Walt, der erbe Pfarrer zu Saarbrücken,
und feine Nachfolger.
Um das Jahr 1570 wurde von der Saarbrücker Bürgerfchaft ein neues
Pfarrhaus an die neuerbaute Schule (das fpätere Gymnafium) angebaut,
welches von dem Pfarrer und Sduilinfpektor Rüdingcr bewohnt
werden follic; da diefer fidi aber felbft ein eigenes Haus erbaute, fo
wurde das Pfarrhaus im Jahre 1582 an den Goldfdimied Nikolaus
Strohmayer für 8 Gulden vermietet. Es lag am Eingang der Allneugaffe.
Als fpäter Saarbrücken zwei Pfarrer und einen Diakon erhielt, wurden
die Pfarr- und Stifrshäufer fämtlich benutzt, namentlidi wohnte M. Johann
Schlaffer, zweiter Pfarrer zu Saarbrücken, im Pfarrhaus neben der
Schule. Unfern davon lag an der Stadtmauer auch ein zum Pfarrhaus
gehöriger Stall und Garten. Der Diakon wohnte in der Vorftadt, wo
das Stift ein Haus für 1200 Gulden erworben hatte.
Beim Brand der Stadt 1677 wurde das Pfarrhaus neben der Sdilo^kirdie
ebenfalls ein Raub der Flammen, aber im Jahre 1705 wieder aufgebaut.
In der Haufer-Lifte von 1740 wird es erwähnt. Im Jahre 1748 wohnte
dort der Rektor und Pfarrer Beizer. Im folgenden Jahre kaufte der Fürft
Wilhelm Heinrich das Haus für 1200 Gulden und lieh es mit der
fogenannten Schloh-Infel ablragen.
Dagegen erwarb die Stiftsverwaltung im Jahr 1749 von dem Fürften
ein Haus in der Hintergaffe, nebft einem großen hinter demfelben
gelegenen Garten für 2600 Gulden. Diefes Haus wurde nun zum
Pfarrhaus eingerichtet und nadieinander von den Pfarrern Schmidt,
Laukhard, Bartels und Rödiling bewohnt.
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