Full text: Geschichte der evangel. Gemeinde Alt-Saarbrücken

So kommt der Kramer gleich und weift fein Konto auf, 
Dann gehn mir wenigftens bey dreißig Thaler drauf 
Vor die und jene Waar; die zahl' ich ihm zur Stund', 
Die Geldkaff' aber wird bis auf den Tod verwund't. 
Der Schufter find't fich auch mit feinem Zettul ein, 
Mit achtzehn Thalern will er kaum zufrieden feyn; 
Und wenn ich mein', der Reft vom Geld fey nun vor mich, 
So präfentiert hcrnadi der Meifter Schneider fich 
Und geht mir eher nicht aus meiner Stub' und Haus, 
Ich zahl' an Arbeitslohn ihm er ft zehn Ihafer aus. 
Geb' ich den Mägden noch, wie billig, ihren Lohn, 
Sind 16 Thaler auch zu End' des Jahrs davon. 
Und fo ift völlig dann die Geldbcfofdung fort. 
Der feere Seckel bleibt und Kummer da und dort. 
Mein Trank ift immerzu Saarbrücker mag’res Bier, 
Und wann ich das nur hab’, fo dank' ich Gott dafür. 
So fchlecht es aber ift mit diefem Trunk bcftellt, 
So raubt er mir des Jahres doch glcidiwohl vieles Geld. 
Die andern Kotten geh' ich jeht mit Fieilj vorbey, 
Dalj ich, mein Fürft und Herr, Dir nicht befchwcrlich fey, 
Wann ich viel Worte mach'. Nur diefes füj' ich an; 
Ich lebe fo genau, als ich nur immer kann; 
Idi treibe keine Pracht, Verfchwendung lieb' ich nicht, 
Und wenn ein lecker Maul von nichts als Braten fpricht. 
So fattigl mich dafür ein Stücklein Speck und Kohl, 
Und diefe rauhe Speif> fdimeckt mir vortrefflich wohl. 
Allein, fo fparfam man auch immer leben mag, 
Ift bei viel Kindern doch faft einen jeden Tag 
Des Sparens ohngeacht die Auljgab ziemlich grolj. 
Und diefes machet midi von 'Mitteln arm und blolj. 
Nicht feiten fucht uns Gott nach feinem weifen Rath 
Mit Leibeskrankheit heim, wie er erft kürzlich that. 
Spricht man die Ärzte dann um Hilf’ und Beiftand an, 
So wird von ihnen nicht ein Schritt umfonft gethan. 
Die Apotheke greift in Beutel tief hinein, 
Denn in Saarbrücken ift’s lehr koftbar krank zu feyn. 
Oft, wenn man deffen lieh pflegt ganz nicht zu verfeh'n, 
Mulj man bey einem Freund auch zu Gevatter fteh’n. 
Erweift man folchcm nun den Licbcsdicnlt und Ehr,
	        
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