Full text: Geschichte der evangel. Gemeinde Alt-Saarbrücken

ganifation entwickelt hat. Damit find die fichtbaren Spuren feines 
Wirkens bei weitem noch nicht erfchöpft. Ebelings Initiative entfprang, 
um nur einiges zu nennen, die Reftaurierung der fehr baufällig gewor¬ 
denen Schlol^kirdie, fowie die fünf Jahre dauernde Inftandfchung der 
Ludwigskirche, zu der die erforderlichen Summen mühfam aufzutreiben 
gewefen find, ferner der Neubau des evangelifchen Sicdienhaufes und 
der während des Krieges vollzogene Bau des evangelifchen Kinder- 
und Säuglingsheims, das für die verwaiften und halbverwaiftcn Kinder 
der Soldaten gedadrt war. Seine Lieblingspläne für die Zukunft find 
der fdion 1913 entworfene, durch Kriegs- und Inflationszeit leider 
verhinderte Gemeindehausbau und die Verfdrönerung und wieder ein¬ 
heitliche und ftilgerechtc Inftandfehung der gefamten Ludwigsplahanlage.“ 
Im Druck lielj Pfarrer Ebeling folgende Sdirift erfcheincn: „Die Aufgabe 
der Gemeinde-Mitglieder und der kirdilichen Organe in Bekämpfung 
der Unkeufchheit unter Bcrückfichtigung der verderblichen Wirkung der 
unfittlichen Literatur.“ Referat über das Proponendum des Kgl. 
Konliftoriums, gehalten auf der Verfammlung der Kreisfynode Saar¬ 
brücken am 11, Juli 1906. 
2. WIRTSCHAFTLICHE VERHÄLTNISSE 
DER PFARRER 
Die Befoldung der Pfarrer war anfangs faft ganz naturalwirtfchaftlicher 
Art (vergleiche Seite 140 f). Graf Philipp 111. fdienkte im Jahre 1585 
dem Superintendenten Beilftcin die Gefälle vom St, Marien-Altar zu 
Kerzenheim. Sie behänden an Geld in 8 Gulden und 7 Vs Albus, 
an Naturalien in40V2 Malter Korn, 13 Kapaunen, 1 Huhn, 1 Malter 
Nüffe und je ein Malier Erbfen und Linfcn. 
Der Diakon in Saarbrücken erhielt im Anfang des 17. Jahrhunderts 
70 Gulden Befoldung, 60 Malter dreierlei Frucht, Heu, Hühner und 
Fifche, wie ein Sliftspfarrer. Im 18. Jahrhundert wurden die Einkünfte 
der Stadtpfarrcr auf 700 bis 800 Gulden gcfchäht. 
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