Full text: Geschichte der evangel. Gemeinde Alt-Saarbrücken

fehen und hören: wie, wenn er iprach, ieine ganze Seele dabei war, 
wie der Strom feiner Worte unmittelbar aus feinem Innerften hervor- 
quoll, wie in dem Glanz feines Auges das Feuer und die Innigkeit 
feiner Überzeugung fidh fpiegclte, und wie darum feine Rede zum Herzen 
drang, weil man fühlte, da^ lie aus dem Herzen kam, und weil dabei 
audr fein Leben, in weldiem eine echt evangclilche Lauterkeit der Ge- 
finnung und des Wandels fidi offenbarte, eine redit erbaulidre Predigt war.“ 
So urteilte fein Amtsbruder Superintendent Sdiirmer über Bösken. 
Diefer übte Irotj feines fdiwachen Körpers neben dem Predigtamt, 
das bis dahin die einzige Verpflichtung des dritten Pfarrers ge- 
wefen war, auch die Seelforge mit großem Eher aus. Dazu erteilte 
er den Religionsunterricht in allen Klaffen des Gymnafiums und- über¬ 
nahm noch die Leitung der höheren Mädchenfdiule und zugleich den 
Unterridit in der Religion und im Deutlchen an diefer Anhalt. Dodi 
fchon nach drei Jahren fetzte der Tod feinem Wirken ein Ziel (1838). 
Elf feiner Predigten wurden im Jahre 1840 von Pfarrer Schirmer mit 
dem Vorwort des Gymnafiallehrers J. Hülsmann in Duisburg, der in den 
Jahren 1836 37 am Gymnafium zu Saarbrücken Lehrer gewefen war, 
herausgegeben. 
Nadi dem Tode des Superintendenten Schirmer im Jahre 1878 befehle^ 
das Presbyterium, dalj die amtlichen Bezeichnungen „erfter, zweiter und 
dritter Pfarrer“ künftig Wegfällen und der Vorfitj im Presbyterium 
jährlich zwifdien den drei Pfarrern wedrfeln folle; doch tollte eine zehn¬ 
jährige Dienftzeit zur Ausübung des Vorfilmes erforderlich fein. 
Der an hiefigen Dienftjahrcn ältefte Pfarrer erhielt als Wohnung das 
am Wehende des Ludwigspla^es gelegene Pfarrhaus (Nr. 11), der 
Zweitältcfte das Pfarrhaus in der Hintergaffe und der Jüngfte das 
Haus am Oftende des Ludwigsplatses (neben der Stiftskaffe). Im 
Jahre 1879 wurde Pfarrer Heinridr Fcnner aus Hintcrfteinau mit 47 
gegen 2 Stimmen zum dritten Pfarrer gewählt. 
Er ftarb am 5. Dezember 1903, an feine Stelle wurde Lic. thcol. Waldemar 
Radecke gewählt, ein vortrefflicher Prediger. Er gehörte der liberalen 
163
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.