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Wir haben auch bald empfunden, daß es die alten Carabi-
niers nicht waren, welche zurückgekommen sind, indem sie sich als¬
bald auf eine brutale Art annoncirten und ans eine lächerliche
Art ihre Heldenthaten bei Arlon ausposaunten, da wir doch
wußten, daß eben diese Schächer nicht dabei waren, sondern ruhig
einige Stunden von hier auf einem Dorf gelegen hatten, während
ihre Cameraden fochten und starben.
Es scheint, daß es den Franzosen Ernst ist sich hier fest zu
setzen oder sich vielmehr eine sichere Retirade zu bereiten. Außer
den Verschanzungen, die sie auf den Saarbrücker Anhöhen ver¬
fertigt haben, haben sie auch noch verschiedene Batterien an dem
Wege nach St. Arnual und auf der Saarbrücker Bleiche angelegt.
Auch ohnweit St. Johann ist eine große Anzahl Baraquen erbaut
worden, wozu man die Dielen der hiesigen Dielenhändler ohne
Zahlung weggenommen hat. Die Accorde haben die französischen
Commissärs mit deu Handwerksleuten gemacht, nach vollendeter
Arbeit solche attestirt und zur Zahlung an den Stadtmagistrat
verwiesen. Die Nation hat also wenig Kosten damit gehabt.
Wenn Sie uns jetzt sähen, wie wir in der größten Hitze, die
Hände in die Taschen oder in Handschuh gesteckt, umhergehen, wie
wir uns hüten Wände, Thüren, Lehnen und andere Gegenstände
zu berühren, so würden Sie in ein Lachen ausbrechen. Aber Sie
haben gut lachen, Sie wissen nicht, auf wie unzählige Art Ihre
armen Freunde gequält werden, uns ists wahrlich nicht lächerlich. _
Wir sind seit einiger Zeit mit einigen Bataillons neuer Volontairs
gesegnet, welche samt und sonders krätzig sind, und gegen diesen
Feind der Haut müssen wir jene Defensivmittel gebrauchen. Daß
die Gesellschaft uns nicht sehr angenehm ist, daß Augen und
Nasen
merken.
Witterung beträchtlich zugenommen. Die unglaubliche Schweinerei
der Franzosen, besonders der Volontairs hat schon lange den
Sinn des Gesichts beleidigt, jetzt aber leidet auch der Geruch aus
die empfindlichste Weise. Diese Leute haben eine Ausdünstung,
die mit nichts in der Welt zu vergleichen ist, und alle Unreinig¬
keiten tragen sie ohne Scheu auf den öffentlichen Straßen, so daß
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dabei fürchterlich leiden, brauche ich Ihnen nicht zu be-
Ueberhaupt haben unsere Bedrängnisse mit der heißen