162
welche die Republik gebrauchen will, ein Verlust von 10 000
Gulden für die Eigenthümer. Es war uns auffallend, daß die
Preußen unter ihren Augen diese Dieberei ruhig vollführen ließen.
Ein einziger Kanonenschuß würde die Fuhren zur Rückkehr be¬
wogen haben.
den 2Oten Oktober.
Nicht genug, daß wir bisher täglich an den Verschanzungen
gearbeitet und um den republikanischen Muth zu erwärmen Brenn¬
holz gehauen haben, noch eine neue Arbeit ist uns heute aufge¬
bürdet worden, uns, die wir Hunger und Durst leiden, und denen
es so heilsam wäre sich aller Eßlust erregenden Bewegung zu ent¬
halten und sich, wie man zu sagen pflegt, krumm zu legen. Gene¬
ral Vincent hat den glücklichen Einfall gehabt dem Feind außer
den Verschanzungen auch noch durch eine Ueberschwemmuug den
Zugang zu St. Johann zu erschweren, und nun wird seit heute
Morgen mit rastloser Thätigkeit an Wasserdämmen gearbeitet.
Daß diese mit Hülfe unsrer Hände und Beutel zu Stand gebracht
werden, ist ohne Zweifel. Wo aber das anbre zu einer Ueber-
schwemmung hochnothwendige Requisit, das Wasser, herkommen soll,
geht über unsre Begriffe, da alles, was bergab läuft, in dem ge¬
ringen Abfluß eines sehr unergiebigen Feldbrunnens besteht, welcher
schwerlich noch in diesem Jahrhundert den eingedämmten Erdstrich
so tief überschwemmen wird, daß die Feinde der Abderiten mit
Bequemlichkeit darin hausen könnten. Doch vielleicht ist Vincent
mit einem arrêté der Repräsentanten versehen, wodurch sie aus
Omnipotenz der Saar befehlen bergan zu fließen. Es scheint,
daß die jüngsten Vorfälle in Elsaß uns diese neueste Mühselig¬
keit zugezogen und den General Vincent zu diesem Abderiteustreich
bewogen haben. Diese haben wieder eine große Furcht und Muth-
losigkeit unter den Fr. Truppen verbreitet und ihnen eine neue
Beschäftigung gegeben, nämlich die Plane der Deutschen zu er¬
rathen. Als den natürlichsten finden sie den, daß solche den
Posten von Saarbrücken forciren, dadurch die Communication