Vorrede.
Ich glaube dem Publikum, da ich ihm dieses Werkcheu
vorlege, eine kleine Rechenschaft schuldig zu sein.
Bei meiner Ankunft am rechten Rheinufer fand ich mit Be¬
fremden eine beinahe gänzliche Unwissenheit in Ansehung der¬
neuern traurigen Vorfälle in Frankreich und des Betragens der
Franzosen gegen die Bewohner der von ihnen in Besitz genomme¬
nen deutschen Länder. Diese Unwissenheit herrschte in allen
Ständen, am meisten unter den Niedrigern.
Anfänglich schien mir solche größentheils affectirt zu sein, aber
eine nähere Bekanntschaft mit der neuesten deutschen Lectüre, mit
den Tag- und Flugblättern, die ich drei Jahre lang entbehrt hatte
und nun mit Begierde durchblätterte, überzeugte mich vom Gegen¬
theil. Ich vermißte schlechterdings alles darunter, was die weniger
unterrichteten Volksklassen über jene Gegenstände belehren konnte.
Dagegen aber hallten unzählige Journale und andere Schriften
und Schriftchen von Lobpreisungen der Franzosen, ihrer glücklichen
Verfassung und ihren physischen und moralischen Großthaten wie¬
der. Begierig las solche das gesammte Volk und hörte die deutschen
Freunde der französischen Revolution, die solche commentirten, er¬
klärten, erweiterten und verschönerten. Und die Parallele, die man
zwischen Deutschen und Franzosen, zwischen Freiheit und Sklaverei
zog, war nicht zum Vortheil der ersteren.
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