Full text: Die Franzosen in Saarbrücken und den deutschen Reichslanden im Saargau und Westrich

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in der geschichtlichen Litteratur ist das Werk fast vergessen. Wenn 
wir dasselbe jetzt ins Leben zurückrufen, so glauben wir nicht bloß 
dem engeren Kreise unserer Mitbürger einen Dienst zu erweisen. 
Beide Bändchen unsers Werkes, 1796 und 1797 anonym 
und ohne Angabe des Druckorts herausgegeben, sind nach Kayser's 
Bücherlexikon in Marburg bei Krieger erschienen, jedoch machen 
es die Angaben des Verfassers selbst wahrscheinlich, daß das erste 
Bändchen an einem andern Orte gedruckt ist wie das zweite. 
Über die Person Horstmann's war hier nur bekannt, daß er 
in der Revolutionszeit als Advokat in Saarbrücken lebte; A. Köllner, 
der Herausgeber der Geschichte von Saarbrücken und St. Johann, 
bezeichnet ihn in einer handschriftlichen Notiz als mutmaßlichen 
Verfasser der Schrift: „Vorläufige Darstellung der von dem 
Fürsten zu Nassau-Saarbrücken und seinen Unterthanen von den 
Franzosen zugefügten Vergewaltigungen und Schäden. Mannheim 
den 4. Jenner 1794", (im Druck noch vorhanden im Coblenzer 
Archiv); und diese Vermutung wird bestätigt durch die ganze 
Sprache und Tendenz der Schrift, namentlich durch die Bemerkung 
§ 13: „man behält sich vor, zu seiner Zeit und sobald der grau¬ 
same Reichsfeind in sein eignes unglückliches Land zurückgetrieben 
sein wird, die beispiellosen Bedrückungen und zugefügten Schäden 
umständlicher auszuführen und nothdürftig zu belegen." Da Fürst 
Ludwig von Nassau-Saarbrücken, der kurz darauf am 2. März in 
Aschaffenburg starb, zu Ende des Jahres 1793 in Mannheim 
wohnte, so wird sich Horstmann wohl dort in dessen Umgebung 
befunden haben. 
Ganz zufällig erfuhren wir neuerdings, daß die Familie 
Horstmann noch existiere, und durch gütige Nachrichten, welche wir 
den Nachkommen unsers Schriftstellers sowie dem Königl. Staats¬ 
archiv in Wiesbaden verdanken, sind wir in stand gesetzt einige 
Einzelheiten über sein Leben mitzuteilen. 
Philipp Bernhard Horstmann war als Sohn des Pfarrers 
Horstmann (1708—1764) in Herbitzheim, Grafschaft Saarwerden, 
im Jahre 1757 geboren; er emigrierte nacb Weilburg, wo er durch 
Schriftstellern und auswärtige Praxis sich mit seiner Familie 
kümmerlich ernährte, bis er im Jahre 1800 zuerst als Regierungs-
	        
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