letzten Jahrhunderten war niemals von ihr die Hede.
Nur einmal wurde sie belagert und zwar durch einen
geistlichen Fürsten. Kurfürst Philipp Christoph nämlich
liess die Burg während der Streitigkeiten mit der Abtei
wegen der Immediatilät besetzen. Clemens Wenceslaus
endlich machte dem seit Jahrhunderten geführten Streite
dadurch ein Ende, dass er 1786 den Abt und das Con¬
vent nöthigte, in die Hände einer beauftragten Commis¬
sion auf alle ferneren Ansprüche einer Reichsunmiltel-
barkeit förmlich zu verzichten.
Aber auch die alte Burg musste zur Zeit des Faust¬
rechts nur von untergeordneter Wichtigkeit gewesen sein
und schwerlich eine andere Sicherheit als die durch die
Construction und die Dicke ihrer Mauern gewährt haben;
denn obgleich sie auf einem schroffen, conisch auslau¬
fenden Sandsteinfels erbaut, von der Stadtseite durch
eine breite Abschrotung desselben isolirt und ringsherum
über ein tiefes Thal wie ein Vorgebirge hervorragte : so
war ihr jedoch leicht anzukommen, indem kein Wasser,
kein Graben, noch die hohe Lage der Burg den Feind
abzuwehren vermochten. In dieser Beziehung berichten
ebenfalls die Annalen nichts, wogegen die Burgen in der
Nähe, namentlich die Burg zu Montclairin älterer und die
von Saarburg in neuerer Zeit bemerkenswerlhe und selbst
ausgezeichnete Rollen gespielt haben.
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