Full text: Mosel- und Saarführer

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Bremm (I.) 600 Eiuw., Gasth. Hutter; angeblich der erste 
Ort an der Mittelmosel, an dem Wein gebaut wurde. Die 
sehr alte Kirche steht auf einer Erhöhung dicht am Felsen¬ 
abhang; sie ist zweischiffig und zeigt ein reiches, zierliches 
Netzgewölbe. Nach einer neuen Biegung der Mosel erscheint 
hinter Obstbäumeu 
Neef (r.) [Nevim], 630 Einw., Gasth. Zur Traube bei Jos. 
Bremm, 5 Betten, N. u. F. 1,20 M., M. 0,80 M., P. 2,50 M. 
Der Ort liegt an der Moselbahn, die hier auf dem r. Ufer 
dahinläuft. Die steilen Abhänge sind durch eine grosse Zahl 
Terrassen in Weinberge umgewandelt, deren Erzeugnis sehr 
geschätzt ist. Von Neef an verfolgt die Mosel ausnahmsweise 
eine Strecke weit eine gerade Richtung. Der erste Ort links 
an diesem Moselabschnitt ist 
Aldegund (1.) [St. Aldegunde], 630 Einw. Gasth. Pet. Paulyll. 
Die in Kreuzform erbaute Kirche gewährt vom Flusse aus einen 
hübschen Anblick; der Turm ist beachtenswert. Oberhalb 
Aldegunds sieht man bereits auf der Höhe vor sich die 
Marienburg. Am 1. Flussufer tritt das Gebirge etwas 
zurück; auf der r. Seite bleibt es dem Flusse so nahe, dass 
bei dem Bau der Bahn bedeutende Sprengungen nötig 
wurden. Ara Ende der geraden Moselstrecke liegt 
Bullay (r.), 59 km. von Coblenz, wichtiger Verkehrsort, 
da von hier die Strassen nach A1 f und Bertrich, sowie 
nach Zell führen. Post vom 1. Januar bis 30. September 
zweimal täglich nach und von Bertrich, 11 km, ll|4 Std.; 
täglich sechsmal über Merl nach Zell, 5 km, 1 j2 Std. 
Gasth. Zur Marienburg bei Andries, 40 Betten, N. u. F. 
2,25 M., M. 2,00 M., P. 4—5 M., Nalbach 24 Betten, N. u. 
F. von 2 M. an, M. 1 M., P. 4 M., Bahnhofrestauration; Zu 
den vier Türmen; Bier bei Scheid. Das Dorf hat ungefähr 
500 Einw. Die Aussicht von dem hochgelegenen Bahnhöfe 
gehört zu den schönsten an der Mosel. Zum Flusse hin 
fällt der Boden sanft ab und ist mit einem Obsthain bedeckt; 
dann folgt der schön gewundene Strom mit der hohen Eiseu- 
bahnbrücke; auf der andern Seite das nahe, reizend gelegene 
Alf, in dessen Hintergrund die Ruinen der Burg Ar ras 
Sichtbarwerden, inmitten bedeutender Höhen der Eifel; 1. jen¬ 
seits des Stromes winkt von der Höhe die Marienburg. 
Von Bullay sind, fast noch mehr als von Cochem, sehr 
lohnende Ausflüge in die reizvolle Umgegend zu unternehmen. Der 
Ort ist daher schon aus diesem Grunde zu längerem Aufenthalte 
sehr zu empfehlen. In einer guten halben Stunde erreicht man vom 
Bahnhofe den S71 m hohen »König«, auf dem der Hochwaldverein 
einen Aussichtsturm hat errichten lassen. In der Nähe des Bahnhofs 
an der Landstrasse ein eiserner Wegweiser, der den Weg dorthin 
zeigt. Die Aussicht von der Höhe wird noch mehr gerühmt als die 
von der Marienburg. Von dem »Vierseenplatz« erblickt man in-
	        
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