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sperrt. Das Schloss gewährt mit seinen vielen Türmen,
Türmchen und Erkern inmitten des mit Wald bedeckten
Thaies einen grossartigen Anblick und ist daher oft ein
willkommener Vorwurf für des Malers Pinsel gewesen.
An dem Schlosse haben verschiedene Jahrhunderte ge¬
baut, daher auch kein einheitlicher Stil. Man unterscheidet
vier Teile. Der älteste, Burghaus Platteltz genannt,
stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist der Hauptsache
nach ein mächtiger Wartturm, der ehemals des spitzen
Daches und der vier Ecktürmchen entbehrte und da¬
für mit Zinnen gekrönt war. Seine heutige Gestalt hat
es hei späteren Erweiterungen des Schlosses erhalten. Im
unteren Geschosse sind Kellerräume, dann folgen Wohn-
räume. Da dieser Teil jetzt von der Dienerschaft bewohnt
wird, haben die Besucher in ihn keinen Zutritt. Der zweite
Teil, Eltz-Rübenach, ein dreistöckiger Schlossflügel,
zeichnet sich durch zierliche Erker aus. Der dritte, Eltz-
Rodendorf, stammt aus dem Ende des 15. Jahrh. und bildet
den Hauptteil des sehenswerten Bauwerkes. Der letzte Teil,
Eltz-Kempenich, ist wahrscheinlich in der zweiten
Hälfte des 17. Jahrh. erbaut. Die Wirtschaftsräume mit dem
sogen. Goldschmiedehaus stehen abgesondert von diesen Burg-
häusern, die zu einem Ganzen vereinigt sind, auf der Höhe
des Bergkegels. Die Aussenbauten sind getreu Avieder-
hergestellt, wie sie bei dem Ausgange des Mittelalters
waren. Notwendige Neubauten sind dabei mit dem Ganzen
in Einklang gebracht.
PI in Gang durch die Burg. Man gelangt zunächst
zu einem sprudelnden Brunnen, daneben das Goldschmiede¬
haus. An einer Werkstätte vorüber geht man zu einer
Felsentreppe zum Burgthor. Rechts davon ist die stilgerecht
erbaute Wohnung des Thorwarts, daneben ein unregel¬
mässiges Kreuzgewölbe mit schweren Thüren als Eingänge
in die Felsenkeller. L. unter dem Kreuzgewölbe ist der
Weg zum inneren Schlosshof. Eine Treppe führt in die
Kapelle des Eltz-Rodendorfer Burghauses, ein längliches
Viereck mit flacher Decke. In einer Wandnische die Kon¬
sekrationstafel von 1326, in welchem Jahre die Kapelle durch
Frater Arnoldus, einen Sohn des gräflichen Hauses, ge¬
weiht worden ist. Sehenswert in der Kapelle ferner ein
spätgotisches Rauchfass, ein frühgotischer Weihwasserkessel,
ein Wappenschild, ein schönes Ciborium und eine zierliche
Monstranz nebst wertvollen Spitzeuarbeiten aus spanischer
und niederländischer Zeit.
Durch eine offene Halle gelangt man zu einer Wendel¬
treppe und auf dieser in den schönen Fahnensaal, den