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wird die sehr kostbare Monstranz der Ehrenbürger Burg¬
kapelle aufbewahrt; im Turm hängt seit 1756 die 1530
für die gleiche Kapelle gegossene Glocke, nachdem sie bis
dahin auf der Ehrenburg gedient hatte. Der Ort liegt zwischen
den Mündungen zweier Bäche, der obere ist der Ehrbach,
der untere der Brodenbach, angeblich goldführend; beide
forellenreich. Verfolgt man die Trierer Landstrasse aufwärts
bis zum letzten Hause, dann zwischen Haus und Garten zum
Felsgrat, so erreicht man das Tempelchen „Concordia“,
ein vom Verschönerungs-Verein aus Naturholz mit Tisch und
Bänken bequem gemachter Aussichtspunkt. Man übersieht
Loef, Alken, das Dorf unten und die Ruine Ehrenburg,
moselaufwärts Hatzenport.
Lohnend ist auch der Weg durchs Brodeubachthal bis zur
Grünenmühle. Das Thal wird zuletzt sehr eng, besonders in der
Nähe des Donnerloches, wo schroffe Felswände und Wasserfälle
ein wildromantisches Bild geben.
An der bewaldeten Bergwand führt die Strasse zum Hunsrück
hinan, in 3 Std. an der Ehrenburg vorüber über Herschwiesen,
Windhausen, Buchholz durch das Burbacherthal über den
Sabelsberg durchs Fraubachthal nach Boppard.
Von Brodenbach nach der Ehrenburg, ‘/2 Std. Vom
Gasthofe zur Post 1. die Strasse aufwärts im Thale des Ehrbachthals,
1. der Kirchhof. Das Thal wird enger und zeigt wilde Felshildungen.
L. „Wegweiser zur Ehrenhurg“. Das Thal erweitert sich zu einem
anmutigen Wiesenplan, der von dem in zwei Arme geteilten Bach
umflossen ist; schroffe Felsen und schön bewaldete Bergwände, die
von engen Schluchten unterbrochen sind, und aus denen wilde
Bergwässer rauschen. Im Vordergrund zeigt sich die Ruine, die
hei der Wendung des Bachweges wieder verschwindet. Wo sie
wieder erscheint, mündet r. ein von Mörshausen kommender
Weg, auf dem mau in ‘/j Std. zur sogen. „Biesenbuche“ ge¬
langen kann. Den Weg zur Ruine verfolgend, erreicht man das
ärmliche Dörfchen Ehrenburgerthal. Hinter diesem geht’s im Zick¬
zack zu dem Bergkegel, den die herrliche
Ruine Ehrenburg krönt. Au Pappeln, altem Mauerwerk
und dem Burgbrunnen vorüber kommt man zum Burggraben,
und zur Zugbrücke. Auf einer steinernen Treppe erreicht,
man die Wohnung des Kastellans. Rückwärts schauend,
erkennt man von hier den einzigen Eingang zur Burg, der
zwischen den Mauern zur Zugbrücke führte. In der Wohnung
des Kastellans wird Wein ansgeschenkt; für die Besichtigung
der Burg Trinkgeld nach Belieben.
Die Ehrenburg war zur Zeit ihres Glanzes weithin
berühmt wegen ihrer Festigkeit und ihrer Schönheit; sie
gilt auch heute noch, da sie mehr durch Vernachlässigung
als durch die Zerstörung gelitten hat, als die schönste
Schlossruine des ganzen Moselthals. Betrachten wir die ein¬
zelnen Räume. L. auf dem Vorhofe ist die St all wacht
mit Eingang in die Pferdeställe und in den Keller; r. die
Thorwacht. Kenner und Freunde der Befestigungs-