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Nähe der Kümmelherg, aus dessen Quellen die Wasser¬
leitung in Coblenz gespeist wird. — Von Metternich weiter
führt ein Weg nach Güls a. d, Mosel.
Metternich gegenüber auf dem rechten Moselufer der
Kemperhof, jetzt kath. Waisenhaus, und das Augustine-
rinnenkloster Marienhof. B km von Coblenz r. Moselwelss
jWissa] (Gasthof Jvösschen); beliebter Ausflugsort der Cob-
ienzer, in einem herrlichen Übsthain gelegen. Der Ort wird
schon 1092 erwähnt. Die um 1200 im Rundbogenstile er¬
baute Kirche ist noch gut erhalten. In der Umgegend
Fundort römischer Waffen, Geräte und Münzen, Nicht weit
hinter Moseiweiss überschreitet die Moselbahn auf eiserner
Bogenbrücke schräg den Fluss und erreicht — 4 km von
Coblenz — das Pfarrdorf Güls I. [Gulisa] 1400 Einw. Bahnhof,
Gasthof Anker, Wirtschaft bei Zillitn. N. u. F. 1,50 M., M. von
1 M. an; Wein Wirtschaft von A. Mayer, 6 Betten, N. u. F.
1,50 M., M. von 1 M. an, P. 4—5 M.; gleichfalls beliebter
Ausflugsort der Coblenzer. Die Einwohner treiben lebhaften
Handel mit Obst, besonders mit der hier in vorzüglicher
Güte gedeihenden Kirschen und Nüssen, Weinbau. 1215
wies der Erzbischof Theodorich seinem Domstift zwei Fuder
des Gülser Weines zu. Der Ort hat zwei Kirchen, die ältere
im Uebergangsstil mit gewölbter Krypta, die neue im Rund-
bogenstil mit zwei sehr hohen Türmen. Uraltes Mauerwerk,
Reste von Badeeinrichtungen und Steinsärge deuten auf eine
römische Niederlassung hin. — Von Güls aus führt eine
prächtige Nussbaumallee nach dem ‘/2 Std. seitwärts gelegenen
Bisholder 1., das hinter einem bewaldeten Bergkopf her¬
vorblickt. Der Ort gehörte ehemals zu Luxemburg und mit
diesem vorübergehend als Lehnsgut der Krone Spanien, Im
BOj. Kriege lag daher hier eine spanische Besatzung von 100
Mann, die unter ihrem Hauptmann mehrmals nach dem nahen
Winningen zog und dort den lutherischen Gottesdienst ge¬
waltsam unterbrach, auch einmal den Pfarrer von der Kanzel
gefangen wegführte. Die Einwohner Bisholders hiessen noch
bis in die neuere Zeit die Spanier. Von der Höhe herrliche
Aussicht auf die Seitenthäler der Mosel wie auf das Moselthal
selbst. — Von Güls an 1. ein ziemlich breites Vorland bis
Lay (r.) [Leia], sogenannt von der schroffen Felsenmasse,
die auf dem linken Ufer vorspringt und das Flussbett be¬
deutend verengt. Der Strom hat hier auf der ganzen Strecke von
Schweich bei Trier an seine geringste Breite. Daher hat das Dorf
oft durch den Eisgang gelitten, besonders im Jahre 1831, als
ein Teil zerstört wurde. Vergl. das Mosel-Eisgangslied von
Clemens Brentano. — Die Pfarrkirche stammt aus dem
13. Jahrhundert, Turm mit Dreieckspitzen, vier Steingiebeln