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arbeiten liefert der obere Buntsandsteiu der trieriscben und
der unteren Kyllgegend, sowie der auf denselben folgende
Muschelsandstein (Udeifanger Sandstein), der eine Berühmt¬
heit erlangt hat und schon zur Römerzeit vielfach verwandt
worden ist. Nach Mitteilung eines Altertumsforschers, des
Herrn Jacobi in Homburg v. d. H., wurde auf der Saalburg
bei Homburg ein Bildwerk (genius) gefunden, das nach
Kennerurteil aus Udeifanger Material besteht. Die Haupt¬
steinbruchsbetriebe in unserer Nähe sind im oberen Bunt¬
sandstein, zur Zeit besonders an der unteren Kyll, namentlich
bei Cordei. Hier und wahrscheinlicher noch aus dem ver¬
lassenen grossen Steinbruch bei Altenhof ist auch das
Material zur Porta nigra genommen worden. Mit denselben
Gesteinsproben von beiden Lokalitäten verglichen, zeigen
ganz dieselbe Beschaffenheit. Sie sind mehr oder weniger
feinkörnig, teils fast glimmerfrei, teils reich an silberglänzen¬
den Glimmerschüppchen, graulich-gelblich und grünlich-weiss
gefärbt mit einem Stich ins Bläuliche, manchmal zeigen sich
auch matte graulich-rote Färbungen und röthliche Streifen
bei dem Gestein. Lebhaft rot gefärbte Sandsteine, wie
man Blöcke am Fusse des Römerthores an einzelnen Stellen
eingemauert findet und auch im Innern desselben, sind später
eingesetzt worden und stammen aus anderen Brüchen. Die
grosse Ausdehnung des alten Steinbruchs am Altenhof lässt
annehmen, dass hier ehemals vieles Material und gewiss für
triersche Bauwerke gewonnen worden ist, weil die nahen
Orte Lorich und Aach gute Sandsteine in ihrer Nähe haben.
Das unter dem Namen „Trierscher Kalk“ (Muschelkalk)
bekannte Material wird vielfach gewonnen und weithin ver¬
sandt. Besonders in der neueren Zeit findet ein starker
Betrieb teils durch Tage-, teils durch unterirdischen Bau
statt, zumal bei Wellen a. d. M., woselbst in dem Kalkstein
ein 12 m mächtiges Lager von Dolomit vorkommt, von dem
Herr M. Hansen täglich 15 D. Waggons nach Eisenhütten
versendet. Dieser Dolomit wird nach dem Thomasverfahreu
bei Verhüttung phosphorhaltiger Eisenerze (Minette) verwandt
und dabei die Thomasschlacken als Nebenprodukt gewonnen.
Ferner dient der Kalk zur Beschotterung von Wegen, zur
Darstellung von Pflastersteinen und baulichen Zwecken.
Auch die alten Römer haben ihn vielfach benutzt (z. B. am
Amphitheater). Ein anderes Material, das in früheren Jahren
in grösseren Mengen gewonnen wurde, ist der Gips in der
mittleren Triasformatiou an der Mosel und Sauer. Gegen¬
wärtig findet nur noch bei Igel, woselbst das Lager 6—7
ra mächtig ist, Betrieb statt. Hier kommt in dem Gips auch
Steinsalz vor, teils in ganz dünnen Streifen, teils im Gips