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erscheint es am Rande des alten Gebirges nahe hei dem Bahnhof
Conz und in einer kleinen Partie zwischen Roscheiderhof und
Karthaus. Bei niedrigem Wasserstande sieht man einen
schmalen Streifen davon am rechten Ufer der Mosel bei St.
Medard; es wurde in Löwenhrücken bei Brunnenanlagen auf¬
geschlossen, ferner bei Fundamentarbeiten für die Pfeiler der
Pfalzeier Brücke; es steht an der Strasse von Ruwer nach
Schweich an und auf der linken Seite der Mosel unter dem
Buntsandstein zu beiden Seiten der Kyll und tritt in einem
schönen Profil bei Quint am linken Moselufer hervor, setzt
dann am Rande des alten Gebirges über Hetzerath, Platten
ins untere Alfthal bis zum Reilerhals, in muldenförmiger
Einlagerung fort. Das Oberrotliegende besteht aus Thon¬
stein, Conglomerat und Sandstein in ähnlicher Beschaffenheit
wie an der Nahe. Dasselbe war früher in der trierschen
Gegend und an der unteren Saar nicht bekannt.
Die Triasforraation (Buntsandstein, Muschelkalk und
Keuper), die von der Saar und Mosel teilweise durchschnitten
ist, umgieht den südwestlichen Vorsprung des rheinischen
Schiefergebirges und dehnt sich auf der linken Seite der Mosel
nach der Eifel in die sogenannte Triasbucht von Trier aus,
die nordwestlich von Trier bis zum alten Gebirge der Eifel
eine Breite von etwa 30—40 km einnimmt. Noch mögen
hier einige Bemerkungen zugefügt werden über gewaltige
Gebirgsstörungen, welche in der Triasbucht von Trier, sowie
an der mittleren Saar und Mosel festgestellt worden sind.
Es sind Gebirgsrisse, Verwerfungen, die meist von SW. nach
NO. verlaufen; sie erscheinen in solcher Menge, namentlich
nordwestl. von Trier nach der Sauer hin, dass die Schichten
förmlich wie zerhackt erscheinen. Ich mache besonders
auf eine Stelle aufmerksam, an der man mehrere fast
parallel verlaufende Gebirgsrisse antrifft, nämlich zwischen
Igel und Wasserbillig. Am auffallendsten ist hier die
grosse Verwerfung, die von Winchriugen her fast bis
zur Kyll verläuft. Sie ist 1 km W. von Igel leicht erkenn¬
bar, da hier Buntsandstein in mächtiger Ablagerung plötzlich
aufhört, dann folgen gleich höhere Glieder der Triasformation,
welche etwa 100 m eingesunken sind.
Die Trias - Formation liefert in technischer Beziehung
recht schätzbares Material, namentlich an Sandsteinen und
Kalksteinen nebst Dolomit. Von geringerer Qualität sind
die Gesteine aus den tiefen, mächtigen Schichten des Bunt¬
sandsteins (Vogesensandstein}, der an der Saar (Castel und
besonders Altfels) wunderliche Felspartieen bildet, an ganz
ähnliche in den Vogesen und der Pfalz erinnernd. Ein
weit schätzbareres Material zu baulichen und Skulptur-
Mosel- und Saarführer. 2