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Gemäldes sind Porträts. Das zweite grosse Gemälde, gegen¬
über dem Eingang, stellt einen Zug aus der Erstürmung des
Spicherer Berges dar, Generalmajor von François, der
hier den Heldentod erlitt, an der Spitze der stürmenden
Truppen. An der gegenüberliegenden Wand eine Allegorie,
die Vereinigung von Nord und Süd darstellend. Von hervor¬
ragender Schönheit sind auch die lebensgrossen Bildnisse des
Kronprinzen Friedrich Wilhelm, des Prinzen Friedrich Karl,
Bismarcks und Moltkes. Die Decke des Saales ist ein
Meisterwerk der Stuckaturarbeit und der Decoratiousmalerei.
Die um den riesigen Reichsadler befindliche Inschrift ist von
Viktor von Scheffel verfasst.
Von dem Schlossplatz führt eine schmale Strasse, das
Pfiirtchen, zu dem sogenannten „Triller“, einer mit vielen
Gärten bedeckten Anhöhe. Schöne Promenade mit hübschen
Aussichten, besonders von der sogen. Löwenburg. Von dem
Rathause gelangt man durch die Schlossstrasse, die mit
ihrer Umgebung ein Bild des alten Saarbrückens bietet, auf
den Ludwigsplatz, in dessen Mitte die 1762—1775 er¬
baute Ludwigskirche steht, ein eigentümlicher Bau im
Roccoccostil. Gegenüber der Kirche das Hauptpostamt in
einem alten Gebäude, An den Ludwigsplatz grenzen auch
die ausgedehnten Kasernen des Dragoner-Regiments. Von
hier nehmen wir unsern Weg wieder durch die Wilhelms¬
strasse der Saar zu, die wir auf der alten Brücke über¬
schreiten, um auch dem ältern Teile St. Johanns einen Be¬
such abzustatten. Von der Brücke hübsche Aussicht auf
beide Städte, r. auf den Winterberg, auf St. Arnual
mit der Stiftskirche, auf dem r. Saarufer das Hüttenwerk
von B re hach am Fusse des Haibergs, der das präch¬
tige Schloss des Freiherru von Stumm-Halber g trägt.
Die Saarstrasse führt uns auf den schmalen Marktplatz; in
der Nähe die alte ev. Kirche ; eine schöne, neue ev. wird
an der Dudweiler Str. gebaut. Durch die stattliche Bahn-
hofstr., die durch verschiedene Neubauten, u. a. das Bier¬
lokal „Krokodil“ und den Rheinischen Hof, hervor¬
ragt, erreichen wir wieder den Bahnhof von St. Johann.
Ausflüge in die Umgebung. Dem Hauptanziehungs¬
punkt der Saarbrücker Umgegend, dem Schlachtfeld bei Spichern,
widmen wir weiter unten einen besonderen Abschnitt. Ausser diesem
haben beide Städte in ihrer Umgebung noch besuchenswerte Punkte.
Den besten Ueberblick über die ganze Gegend gewinnt man von dem
301 m hohen Winterberg, 1 Std. vom Bahnhof abgelegen. Der Weg
auf den Berg ist durch Wegweiser bezeichnet. Den Berg krönt das
prächtige Denkmal der Spicherer Schlacht. Auf einem Unterbau,
der dem Konigsstuhl zu Rhense nachgebildet ist, erhebt sich ein lo
m hoher Turm. Umfassende Aussicht über das Schlachtfeld und
über das Saarthal.
Am östlichen Fusse des Winterberges, */2 Std. von Saar brücken