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in der Veu/'ajip’schen Brauerei, Bahnhofstr. — In Saarbrücken ist
ein Theater mit Cirkus im alten Kasinogarten im Bau begriffen. —
An Sommertagen ist der Volksgarten mit seinen Konzerten recht be¬
sucht.
In Saarbrücken: Schmidt (Münchener), Eisenbahnstr; Balk¬
hausen, Altneugasse; Tonhalle, Wilhelmstr.; Café Venn, am Schloss¬
berg; »Bavaria*, an der neuen Brücke; »Alter Casinogarten«, Eisen¬
bahnstr.; >Saarbrücker Volks g arten *, Eisenbahnstr.; Weisdörfer, Eisen¬
bahnstr. ; Weinstube von Dechent, Eisenbahnstr.; Weinstube von
Knipper, Schlossberg. — Auf der Höhe mit hübscher Aussicht:
•Jacobs Gärtchen*, »Mohrsche Anlage«, der « Wackenberg*.
Gute Weine im Civil-Casino (Einführung erforderlich), Alleestr.
Dampfstrassen bahn. Die Bahn durchzieht die ganze Bahn¬
hofsstrasse und verbindet saarabwärts Mal statt-Burbach und
Louisenthal und saaraufwftrts, über den Marktplatz und durch
die Mainzer Strasse sieh hinziehend, Brebach mit den beiden
Städten. Alle 20 Minuten geht ein Zug nach beiden Richtungen ab,
an Sonntagen öfter. Die Haltestellen sind in den Strassen durch
Schilder bezeichnet.
Lohnkutscher: St. Johann und Saarbrücken haben noch
keine Strassendroschken ; nur zwei Gasthöfe, der Rheinische Hof
und Koehls Hotel senden Wagen zu den Bahnzügen. Wer einen
Wagen zu mieten wünscht, wende sich an die Lohnkutscher, in St.
Johann : Letzenstr. 5, Kaiserstr, 15a, ev. Kirchstr. 13, ev. Kirchstr. 21;
in Saarbrücken: Metzerstr. 8, Altneugasse.
Bäder: Die Aktien-Badeanstalt, Hohenzollernstr; Lattes Bade¬
anstalt an der Saar, oberhalb der alten Brücke; weiter saaraufwärts
Schwimmanstalt.
Post und Telegraph: am Bahnhof (mit Nachtdienst); in
der Fürstenstr. Nr. 3a; in Saarbrücken das Hauptpostamt am Lud¬
wigsplatz.
St. Johann, ehemals als Vorstadt Saarbrückens be¬
trachtet, ist durch den Bahnverkehr und die grossartigen
Betriebsgebäude mächtig gewachsen und übertrifft die ältere
Schwesterstadt an Grösse. St. Johann hat über 17 000 Einw.,
Saarbrücken 17051. Es ist Sitz einer Eisenbahn-Direktion und
der Bergwerksdirektion; in der Mainzer-Str. ist eine Kavallerie-
Kaserne gebaut. Saarbrücken ist als Kreisstadt Sitz des
Landratsamts, eines Land- und eines Amtsgerichts, eines Haupt¬
steueramts und einer Reichsbanknehenstelle; an höheren Schulen
hat es ein Gymnasium, eine Ober-Realschule und eine höhere
Mädchenschule. In Saarbrücken sind zwei Kasernen, und zwar
für das 70. Inf.-Reg. und für das Drag.-Reg. No. 7. Eine neue
Kaserne für eine Artillerieabteilung ist im Bau begriffen. Beide
Städte haben ein durchaus modernes Gepräge und eine vor¬
treffliche Verwaltung, die in allerlei neuen, guten Einrich¬
tungen sichtbar wird. St. Johann, das seit langen Jahren
eine eigene Stadt bildete, ist durch seine Lage in der Nähe
der Bahn vor Saarbrücken bevorzugt und hat in einem regen
Wetteifer, der gelegentlich zu kleinen Reibereien mit der
Nachbarstadt führt, von dem tüchtigen Bürgersinn Zeugniss
abgelegt, der in der Einwohnerschaft gepflegt wird.
Geschichte der Städte. Zur Römerzeit war am Fasse des
Haibergs eine Niederlassung, wahrscheinlich zum Schutze der Saar¬