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Die Saar, der Mosel grösster Nebenfluss, entspringt am
Donon in den Vogesen nahe bei dem Schlosse Sahn, nördlich
vom Schirm eck. Sie fliesst meist in nordwestlicher Richtung,
tritt oberhalb Hauweilers in die Rheinprovinz und bildet von
hier ab bis Güdingen l3/4 Ml. lang die Grenze gegen Lothringen
und mündet nach einem krünunungsreichen Laufe, sich zwischen
den Ausläufern des Hochwaldes und dem Saargau durchwindend,
bei Konz in die Mosel. Im Unterlauf nimmt sie bei Han-
weiler die Blies und bei Dillingen die Prims auf, bei
Wehrden die Rossel, bei Rehlingen die Nied und bei Saar¬
burg die Lenk. Von Saargemünd in Lothringen bis Luisen¬
thal unterhalb Saarbrückens ist die Saar kanalisiert und steht
durch diesen Kanal mit mehreren reichsländischen und frauzös.
Kanälen in Verbindung. Der Unterlauf ist gleichfalls
durch eine sehr sorgfältige Flussregulierung und durch Buhnen
und Leinpfade für grössere Fahrzeuge schiffbar gemacht. Die
Thalfahrt von Saarbrücken bis Trier erfordert bei geringerem
Wasserstaude 27a Tg., bei mittlerem l3/4 Tg., bei hohem nur
12 Std., die Bergfahrt je nach dem Wasserstande 4—5 Tage.
Der Weinbau an der Mosel und an
der Saar.
Einen ganz besonderen Reiz erhält die Mosellandschaft
durch den Weinbau. Nächst den herrlichen Rheinufern zeigt
kein Fhissthal in Deutschland Weinberge in solcher Aus¬
dehnung wie das Moselthal. Sie finden sich von Cobleuz an
bis über Metz hinaus und umfassen an der Mosel und au der
Saar in den Eheinlanden ein Gebiet von ungefähr 5800 ha.
In den besseren Lagen stehen auf einem ha etwa 8000 Wein¬
stöcke, in mittleren etwa 9000 und in geringeren ungefähr
10 000.
Ausonius fand schon den Weinbau an der Mosel weit
verbreitet, „Felsen und sonnige Höhen und alles bepflanzet
mit Reben“.
„Bis zu dem obersten Gipfel der schräg ansteigenden Bergwand
Gehn vom Gestade der Mosel hinauf die grünenden Ranken.
Fröhlich ist hei der Arbeit das Volk, und geschäftige Winzer
Machen sich bald zu thun auf der Höh und bald an dem Abhang.“
Durch das ganze Mittelalter hindurch ward hier die
Rebe angebaut, wenn auch infolge der mangelnden Verkehrs¬
strassen der Moselwein nur in einem beschränkten Gebiet
geschätzt wurde. In neuerer Zeit hat sich bei der sehr er¬