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200000 deutsche Krieger tapfer fürs Vaterland stritten, und
auf dem etwa 30000 ihre Treue mit dem Tode besiegelten.
Das Saarthal vonConzbis Saarbrücken.
Das Saarthal wird von den meisten Besuchern nur aus
dem Fenster der Eisenbahnwagen gewürdigt. Wenn dann
auch bei der Wiederholung der schönen Landschaften schliess¬
lich ein anmutiges Gesamtbild des herrlichen Flussthaies
zurückbleibt, so erlaubt die Eile der Eindrücke doch nicht,
Einzelnes festzuhalten. Das Wandern ist also auch hier
wieder die beste Art des Reisens und für den Unterlauf der
Saar — etwa bis Mettlach — am meisten zu empfehlen.
Wir zeichnen daher das Thal, wie es dem am Flusse
Wandernden erscheint, der sich auch verlocken lässt, einmal
hier und da den Thairand zu erklimmen, um sich daun durch
den Blick auf das an Abwechslung reiche Thal belohnt zu
finden. Auch hier giebt es, wie an der Mosel, schöne Punkte,
idyllische Landschaften, die man nicht auf der bequemen
Thalstrasse wabrnehmen kann. Wir weisen auch auf diese
hin, wie auf alles, was das Interesse der Besucher des lieb¬
lichen Flussthales nur immer erregen und beschäftigen kann.
Die Mündung der Saar, die alte Brücke, die kurz vor
der Vereinigung mit der Mosel über sie hinwegführt, die
Schlacht, die einst an dieser Brücke begann und daun auf
der Ebene zwischen Mosel und Saar weitergeführt wurde:
das alles ist schon auf S. 120 erwähnt. Von der Brücke an dehnt
sich das stattliche
Conz (r.) — 9 km von Trier — bis zum Fuss des Höheu-
zuges aus, erst in vereinzelt liegenden Häusern, dann in ge¬
schlossenen Häusergruppen. Gasthof zur Post, dem Bahnhofe
gegenüber, bei Dennenwaldt; Gläser; Pütz ; gute Restauration
im Bahnhofe. Der Ort hat über 2000 Einw., eine katholische
und eine ev. Kirche. Die katholische liegt auf einer Anhöhe
und ist auf römischen Grundmauern errichtet. Nach der An¬
nahme der Altertumsforscher stand an dieser Stelle, in Con-
tionacum, das Lustschloss des Kaisers Valentianus I. (364—
375 n. Ohr.), dessen Lage Ausonius in der Mosella in den
auf die Saar sich beziehenden Versen andeutet;
»Schiffbar ist sie und stark, und langhin dehnte den Weg sie,
Dass an der Kaiserpfalz sie müd' ihre Wogen zur Mosel
Wälze.“
Von diesem Somraersitze der römischen Kaiser sind
mehrereGesetze gegeben worden. Vor einigen Jahrhunderten war