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St. Privat für die Gräber in St. Privat, Amanweiler, Marie-
aux-Chenes und Yerneville.*)
Das Schlachtfeld von Colomb e j-Nouilly
und von Noissevilie.
Das Schlachtfeld, auf der r. Moselseite, östlich von Metz
gelegen, ist bequem zu erreichen. Nach dem Hauptorte Noisse¬
vilie zweimal täglich Omnibusverbindung. Eine Wanderung
von Noissevilie über Servigny und Colombey nach der
südl. gelegenen Eisenbahnstation Peltre erfordert 4 Std.
Von Metz aus wählt man am besten den Weg durch
das deutsche Thor über Plantieres nach Borny, 4 km, auf
dessen Gemarkung sich die Schlacht besonders bewegte, und
von dessen höchstem Punkte, der Plattform des Schlosses,
man am besten das ganze Schlachtfeld übersehen kann.
Marschall Bazaine hatte beschlossen, mit der französ. Rheiu-
armee, aus 4 Corps und den Garden bestehend, Metz zu verlassen
und auf der Strasse nach Verdun abzuziehen. Moltkes Plan war,
ihn daran zu verhindern und ihn in Metz festzuhalten. Zu dem
Zwecke suchte der Hauptteil der Deutschen auf dem 1. Flügel süd¬
lich von Metz die Mosel zu überschreiten, um dann westl. von Metz
den Feind im Rücken zu fassen. Der rechte Flügel, von Stein¬
metz geführt, bewegte sich der Mosel unterhalb Metz zu. Hier ent¬
brannte zuerst der Kampf. Als General v. d. Goltz die Gewissheit
hatte, dass die Franzosen über die Mosel hin abzogen, beschloss er,
um sie festzuhalten, mit seiner Infanterie-Brigade (26. des VII. Corps)
den Angriff gegen die Nachhut. Alle noch auf dem r. Moselufer be¬
findlichen französ. Truppen machten bei dem Schall des ersten
Kanonendonners sofort Front und rüsteten sich zum Angriff.
Ihre Schlachtlinie erstreckte sich über Grigy, Borny, Ge¬
höft Belle-Croix bis nachMey. Fast 2 Corps und das Gardecorps
waren noch auf dem r. Ufer. Die Stellung war vortrefflich gewählt
und durch Reihen von Schützengräben befestigt. Die Dörfer Nouilly,
Lauvallier, La Planchette, Montoy, Colombey und
Schloss Aubigny waren vorgeschobene Posten. Die beiden letz¬
teren Punkte wurden durch die oben erwähnte Brigade (15. und
55. Regt, und das 7. Jäger-Bataillon) nach kurzem, blutigen Kampfe
genommen. Die inzwischen bei Belle-Croix aufgefahrene französ.
Artillerie hinderte vorläufig ein weiteres Vordringen. Die Brigade
schob sieh, um nicht umgangen zu werden, nordwärts bis La Plan¬
chette vor und erhielt endlich nach einstündigem verlustreichen
Kampfe Unterstützung durch die Regt, 13 und 73, welche die sogen.
Totenallee nahmen und das Tannenwäldchen besetzten, ohne weiter
Vordringen zu können. Da kamen von Norden her Teile des I. Corps
unter Manteuffel zu Hilfe. Die 44er vertrieben die Franzosen aus
Nouilly nach Mey; die Regimenter S, 4, 43 und das 1. Jäger-Ba¬
taillon nahmen nach heissem Streit Lauvallier. Ein weiteres
Vordringen war nicht möglich, da der Feind immer neue Kräfte ent¬
faltete. Erst als die deutsche Artillerie von der Brauerei L’ Am i t i e
westlich von Noissevilie Luft machte, nahmen kurz vor 7 Uhr die
1. und 18. Division die Höhen von Colombey und La Plan-
*) Zu empfehlen ist auch, namentlich zur Auffindung der ein¬
zelnen Kriegerdenkmäler: Wilhelm Bussler, die Kriegerdenk¬
mäler um Metz; ferner die vortreffliche „Karte der deutschen und
französischen Denkmäler und Kriegergräber auf den Schlachtfeldern
um Metz,“