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platz. Abstieg vom St. Quentin durch Weinberge unmittelbar
nach Ban-St. Martin oder nach Longeville.
Wer noch mehr von dem gewaltigen, mit Forts gekrönten
Höhenrücken, der die ganze Gegend beherrscht, kennen lernen will,
dem sei folgender Ausflug empfohlen. Man gehe bis zu dem Walde,
der die Verhindungsstrasse zwischen den beiden Forts auf dem St.
Quentin, Feste Friedrich Karl r. und Fort Manstein r., deckt und
wende sich dann 1., immer auf dem Wege nahe den Festungswällen
bleibend, und beschreibe so endlich eine 8, deren eine Schleife das
Fort Alvensleben (Plappeville) umfasst. Die Eigenart der Metzer
Umgegend und die ungewöhnlich starke Befestigung der Metzer Forts
kann auf diesem etwa 3 Stunden erfordernden Spaziergange am besten
wahrgenommen werden.
Wen es verlangt, auch von der entgegengesetzten Seite
einen Blick von den Höhen auf Metz zu werfen, besteige
die Höhe des Forts M anteuf fei (Julien). Aussicht auf die
Stadt und Thal; von der östlichen Seite des Ports einen
Blick auf das Schlachtfeld von Noisseville, 31. Aug. und
1. Sept. 1870.
Weitere Ausflüge, die einen ganzen Tag erfordern, sind folgende :
üeber das Joch zwischen St. Quentin und Plappeville auf der Höhe
in nordwestl. Richtung nach dem Gehöft St. Georges, wo Milch zu
haben ist; von hier in westlicher Richtung nach dem Dorf C h ä t e 1
St. Geimain, 724 Einw., Wein- und Obstbau. Auf dem benach¬
barten Berge stehen die Ruinen eines alten Schlosses, bei dem man
auch ein Druidendenkmal (Dolmen) entdeckt hat. Das Schloss gehörte
den Metzer Bischöfen und wurde 1231—84 von den Metzern belagert,
als der damalige Bischof sie wegen einer Abgabe mit dem Bann be¬
legt hatte und dann von den erzürnten Städtern hierher mit seinen
Reisigen gezogen war. Der Bischof von Toul brachte einen Frieden
zustande. Bei St. Germain beginnt ein hübsches Waldthal, das sieh
bis Am an weil er hinzieht. In dem Walde giebt es Kreuzottern,
wie überhaupt in den Wäldern um Metz, daher Vorsicht! Nach
einer Strecke in dem Waldthal zurück nach St. Germain, von hier
nach Moulins und von dort auf der Pferdebahn nach Metz.
Ferner: Von Metz durch die Vorstadt Montigny nach dem
Schlösschen Frescati, wo am 27. October 1870 die Uebergabe von
Metz und der französ. Armee an die Deutschen unterzeichnet wurde.
Es erscheint wie das Walten der Nemesis, dass auf demselben Land¬
sitz, der ehemals Fristo hiess, 1552 die Besprechungen zwischen den
Abgesandten des franz. Königs und den bestochenen Metzer Patriziern
wegen Uebergabe der Stadt an die Franzosen stattfanden, die denn
auch verräterischerweise erfolgte. Das Schloss in seiner heutigen
Gestalt stammt aus dem Jahre 1709 und dient jetzt militärischen
Zwecken. Im Park sind mehrere Soldatengräber vom Jahre 1870.
R. vom Schlosse der kleine Exercierplatz. Vom Schlosse Frescati in
derselben Richtung zum Pachthof O r 1 y, dann r. neben dem grossen
Militärschiessplatz durch den Wald, 1. in südlicher Richtung mässig
ansteigend zu einer alten Eiche und von hier auf die erste Kuppe
östl. von Jouy-aux-Arches. Dann weiter durch den Wald,
später über Felder, immer auf der Höhe in südlicher Richtung bis
zu der Ruine St. Blaise (364 m) mit Aussichtsturm und Gehöft.
Das Schloss war ehemals sehr fest. 1548 wurde es von 1100 Mann
der Stadt Metz und von 2 Feldschlangen belagert und nur von einem
Hauptmann und 15 Bauern verteidigt, und zwar so tapfer, dass man
ihnen freien Abzug gewährte. Während der Einsehliessung 1870