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6 m hr.), den er an künstlerischer Ausführung vielleicht noch über¬
trifft. Er umfasst 7 lebensvolle Darstellungen, die sich hauptsächlich
auf die römischen Circuskämpfe beziehen, jene glänzenden Schau¬
spiele, welche die Römer ein „manus jnstum etlegitimuxn“ nannten.
Das Hanptbild stellt einen Gladiatorenkampf dar; es ist von sechs
0,9 m bis 1 m grossen Medaillons mit Gruppen von Tieren und
Fechtern umgeben ; ein Medaillon zeigt einen Orgelpfeifer und einen
Hornbläser. — Der Boden ist vorzüglich erhalten. Die preussische
Regierung bat Sorge getragen, dass dies Kunstwerk vor Zerstörung
und Verfall bewahrt bleibe. Sie hat einen Wärter angestellt, der
den Schlüssel zu dem den Boden schützenden Hause hat und den
Fremden das Kunstwerk gegen ein Trinkgeld zeigt. — Man beachte
auch die berüchtigten Inschriftfälschungen.
Die Strasse, die von der Mosel herkommt, führt über
die Höhen weg nach Sinz, Münzingen, Kirf und von
hier über Meurich und Trassem nach Saar bürg. Auf
der Höhe des Saargaues lohnende Fernsicht ins Luxemburger
Land, Weg zu Fuss etwa 4 Std.
Vom Bahnhof Nennig in 20 Min. über die feste Brücke
nach dem luxemburgischen Städtchen
Remich (1.). Von der Moselbrücke eine herrliche Aussicht.
In Beziehung auf die Lage kann der Ort mit den schönst-
gelegenen an der untern Mosel wetteifern. Die Abhänge
tragen Weinreben. Das Städtchen zählt 2300 Einw., Gasth.:
Hotel des Ardennes; Hotel de la Poste; Hotel du Commerce ;
Restaurant Klopp mit einer Aussichtsterrasse.
Von Remich führt eine Bahn nach dem Badeorte Mondort,*)
Eisenbahnfahrt 30 Min. Gasth. Grand Chef, P. 7—10 Fr.; Bellevue;
Hotel de VEurope. Der Ort liegt in anmutiger Gegend und gewährt
den Kranken neben reiner milder Luft den grossen Vorzug ländlicher
Stille. Die 25° C warme, salzhaltige Quelle wurde 1841 erbohrt und
wird in ihrer Zusammensetzung und Heilwirkung den Heilquellen
von Kreuznach, Wiesbaden und Kissingen gleichgestellt. Kurhaus
mit hübschem Park und angenehmen Spaziergängen. Die Umgegend
bietet einige hübsche Punkte. Von Mondorf auch Eisenbahnverbin¬
dung mit der Hauptstadt Luxemburg.
Oberhalb Remichs wird das Thal der Mosel breiter;
verliert aber dabei nicht an landschaftlicher Schönheit. Die
Uferränder werden flacher. Gerühmt wird die Wanderung
von Nennig über Perl nach Sirck, die die Schönheiten
der oberen Mosel besser erkennen lässt als die Eisenbahn¬
fahrt; die Strecke ist in */» Std. zurückzulegen. Die Bahn
durchneidet in ziemlicher Entfernung vom Flusse die Thal¬
sohle. Die nächste Haltestelle ist
Besch (r.), 43,6 km., 650 Einw. Dem Orte gegenüber
auf der luxemburgischen Seite fand 882 eine Schlacht statt
zwischen den Normannen und dem vor ihnen geflüchteten
Erzbischof Bertulf von Trier und seinem Verbündeten, dem
*) Empfohlen sei: J. Popper, Bad Mondorf, das luxemburg.
Kreuznach, eine Beschreibung des Bades und die Umgebung desselben.
Mit 9 Bildern u. 1 Karte. (Trier, Verlag v. Heinr. Stephanus.) M. 1.50.