Full text: Mosel- und Saarführer

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gemacht, den Fremdenverkehr nach der Mosel und Saar zu 
lenken und das Reisen, sowie den Aufenthalt in den beiden 
Thälern zu erleichtern und in jeder Beziehung angenehm zu 
gestalten. Ortsgruppen werden es übernehmen, an den weniger 
bekannten Strecken durch Anlegung von Wegen, Aussichts- 
uud Ruheplätzen diesem Zwecke entgegenzukommen, wie 
denn auch der Vorstand des Vereins sieh bemühen wird, Ver¬ 
kehrserleichterungen, besonders die geplante Moselkanali¬ 
sierung und den Bau einer Moselthalbahn von Ruwer bis 
Bullay thatkräftig zu fördern. 
Die löblichen Bestrebungen der beiden oben genannten 
Vereine sollen dadurch in keiner Weise gekreuzt werden. 
Die Eifel und der Hochwald sind in ihren Naturschönheiten 
und Sehenswürdigkeiten so eigenartig, dass, nachdem nun 
einmal auf geschickte Weise der Blick der Reisenden auf 
sie gelenkt worden ist, der Fremdenstrom nicht so leicht 
versiegen wird. Der Mosel- und Saarverein glaubt nur sein 
gutes Recht auszuüben, wenn er die, welche das eine oder 
das andere Gebirge besucht haben, einlädt, in das Moselthal 
hiuabzusteigen und die anders gearteten Reize desselben 
kennen zu lernen. Umgekehrt gestattet der Zug der beiden 
Plussthäler und der in sie einmttndenden Seitenthäler und 
Strassen den Besuchern der Mosel und der Saar, leicht den 
Weg in die sehenswerten Teile der beiden Gebirge zu nehmen. 
Wir werden daher an allen Ausgangsstellen die Abzweigungen 
der Reisewege augeben und die einzelnen Wanderungen in 
kurzem andeuten. 
Den Bemühungen des neuen Vereins und der Ortsgruppen 
wird der Erfolg nicht fehlen. Die besten Helfer sind die un¬ 
vergänglichen Schönheiten der beiden Thäler selbst. Giebt 
es im deutschen Vaterlande ein Flussthal, das dem Wanderer 
einen Axisgaugspunkt wie C o b 1 e n z und ein Ziel wie Metz 
böte? Hier die durch die herrlichste Lage bevorzugte Stadt, 
dort die gewaltige Feste, das stärkste Bollwerk des deutschen 
Reiches gegen Westen, umgeben von den berühmten, viel¬ 
besuchten Schlachtfeldern des glorreichen Jahres 1870. Und 
zwischen beiden Orten, welche Fülle landschaftlicher Schön¬ 
heit! Das Moselthal belohnt aufs reichlichste jeden, der aus¬ 
geht, sich an seiner herrlichen, lieblichen Natur zu erquicken. 
Es füllt die Seele des naturliebenden Wanderers mit Bildern, 
die auch in den Ernst der Berufsarbeit und in das Alltags¬ 
getriebe einen Schimmer der Heiterkeit werfen, die über 
diesem Gefilde ausgebreitet liegt. Es fehlt auch nicht an 
Zeichen, dass die Gunst des deutschen Volkes sich der Mosel 
allmählich zuwendet. Wie in der neueren Zeit die Mosel¬ 
weine beliebter geworden sind, so wird auch die Neigung
	        
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