Full text: Mosel- und Saarführer

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£as Moselthal von Trier bis Metz. 
Der Oberlauf Ider Mosel von Trier bis Metz entbehrt 
nicht der Schönheiten und der anmutigen Bilder ; wer jedoch 
den Reichtum an Naturschönh eiten an der Untermosel und 
im Mittellauf kennen gelernt hat, findet hier bestätigt, dass 
der Reiz der Mosellandschaft nach der Mündung hin zu¬ 
nimmt, und dass oberhalb Triers die Mannigfaltigkeit lang¬ 
sam schwindet. Der Fluss ist schmäler und flacher, die Ufer 
werden sanfter, die Weinberge an Ausdehnung geringer ; der 
anmutige Wechsel zwischen Wald, Lohhecke und Weinberg 
wird seltener. Das Thal wird auf dieser Strecke, besonders 
von der Mündung der Sauer ab, denn auch seltner von Wan¬ 
derern besucht, die in Müsse den vollen Eindruck der lieb¬ 
lichen Landschaft gewinnen wollen. Von dem dahineilenden 
Eisenbahnzuge aus wird rechts und links aufgenommen, was 
sich allerfreueud darbietet, und nur an einzelnen Orten wird 
die Fahrt unterbrochen, um einen durch römische Altertümer 
ausgezeichneten Punkt aufzusuchen. 
Wir verlassen Trier mit einem Zuge vom Hau ptba bu¬ 
ll of aus. Durch einen oft überbrückten tiefen Einschnitt er¬ 
reichen wir die Vorstadt Löwenbrücken, wo eine Halte¬ 
stelle ist, 2 km, fahren dann an St. Matth ias vorüber (r.) 
dem sich das kleine St. Medard anschliesst, wo wir nach 
rechts hin den Blick auf den Fluss und die weite Ebene 
werfen können, die durch den dicht bewaldeten Höhenzug 
begrenzt ist. Wo sich in dieser Bergkette das erste Seiteu- 
thal öffnet, sehen wir das Dorf Euren mit dem 
schlanken Kirchturm. Der Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel 
für die Trierer, nicht minder das waldige Thal hinter dem 
Dorfe. Links von der Bahn Weinberge. Am Abhange das 
Dorf Feyen (r.) Gleich hinter dem Dorfe erreicht die Bahn 
die Mosel; gegenüber sieht man auf der Eureuer Flur den 
grossen Exerzierplatz der Trierer Garnisou, 1. einen Teil des 
Mattheiser Waldes. Auf der 1. Flussseite bald darauf das 
hübsche Gut und Schloss M o n ais e, ganz von hohen Bäumen 
eingeschlossen, und dann das kleine Dörfchen Oberkirch, 
am Fusse des linken Uferrandes das Dorf Zewen, von Obst¬ 
hainen umgeben. Der Zug hält-in 
Karthaas (1.) 7 km, Knotenpunkt der Bahnen Trier, 
Metz, Luxemburg und Saarbrücken. Gasth. zürn Bahnhofe. Den 
Kamen hat der Ort von einem ehemaligen Karthäuserkloster, 
dessen Kirche, dem Bahnhof gegenüber gelegen, lange Zeit 
Ruine war, bis sie 1884 die Franziskanerinnen wieder aus- 
bauten, jetzt stattlicher Bau im Barockstil. Der Ort. mit dem 
nahen Dörfchen Merzlich verbunden, hat jetzt über 1000.
	        
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