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Schutt und Trümmer die Strassen der Stadt um mehr denn
1 ‘/s m erhöht. Auf der Stadtseite sieht man noch auf beiden
Seiten des Weges die Steinsockel der römischen Hermen.
Das Innere der Türme enthält eine Anzahl römischer
Altertümer, Steinsärge und Skulpturstücke. Eingang auf der
Westseite. Damit der altehrwürdige Bau recht zur Geltung
komme, wird >u neuerer Zeit an der Freilegung der West¬
seite des Thv. , bisher sehr beengt war, gearbeitet. Die
zurückgebauten neuen, stilvollen Häuser des Herrn Stein¬
öwer sind die ersten Früchte dieses lobenswürdigen Be¬
strebens.
In der breiten Simeonsstrasse 1. das Haus zu den B
Königen, in romanischem Stil aus dem 12. Jahrh., das
älteste bewohnte Haus Triers, neuerdings durch Umbau
vielfach verändert.
Von hier geraden Weges auf den Hauptmarkt. Hier das
Marktkreuz, auf dessen Schaft, wahrscheinlich eine rö¬
mische Säule, Erzbischof Heinrich 958 ein Kapital und das
Kreuz aufsetzen liess, und zwar, wie die lateinische Inschrift
sagt, zum Gedächtnis der Kreuze, die vom Himmel auf die
Erde gefallen seien.
Auf der andern Seite des Marktes steht der Markt- oder
Petersbrunneu, auf dem oberen Sockel die Statue des
h, Petrus, des Schutzpatrons der Stadt, tragend. Auf den
untern Sockeln allerlei allegorische Figuren; die bekannteste
Figur ist die des Euleuspiegel. — Hinter den ziemlich nied¬
rigen Häusern der Südseite des Hauptmarktes erhebt sich
die Gangolphskirche aus dem 15. Jahrh. mit dem mäch¬
tigen, der Stadt gehörenden Turme, der durch vier hübsche
Erkerttirmchen geschmückt ist.
An der Westseite des Hauptmarktes steht das sogen.
Bote Haus, ein spätgotischer Bau aus dem Jahre 1450,
ursprünglich ein Versammluugshaus der Batsherren; im
Volke heisst das Haus auch „die Steib“, nach dem pfeiler¬
artigen Unterbau (steibeu = stützen), der früher eine offene
Halle war und jetzt den Speisesaal des Gasthofes bildet. An
der Vorderseite die Sandsteinbilder von vier Heiligen. Der
nach der Fleischstrasse gelegene Teil, ein Eenaissanceanbau
aus dem 17. Jahrh., trägt eine Inschrift über die sagenhafte
Gründung Triers, deren Anfang lautet: „Ante Eomam Tre-
viris stetit annis MCCC“, und sich auf die im Mittelalter
erfundene Sage bezieht, dass Trier von Trebeta, einem
Sohne des assyrischen Königs Ninus, gegründet sein soll.
An den Hauptmarkt stösst auch ein Flügel des Eegie-
rungsgebäudes, dessen Hauptfront und Seitenflügel nach dem
Domfreihof hin liegen, auf welchen man vom Hauptmarkt