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weit sichtbar, weiter unterhalb die Gartenwirtschaft Belle¬
vue, durch eine tiefe Schlucht von ihr getrennt Schnei¬
de r s h o f und endlich am weitesten rechts das herrlich
gelegene Weisshaus. Von den höher gelegenen Bergen
lenken besonders der mit dunklem Nadelwald bedeckte
Mohrenkopf und der durch ein stattliches Kurhaus gekrönte
Kockeisberg den Blick auf sich. Der Höhenrand auf der
r. Moselseite ist der Stadt gegenüber unbewaldet; einigen Reiz
gewähren die Weinberge und die dazwischen gelagerten
Bergwiesen. Zwischen diesen beiden Bergreihen dehnt sich
die Stadt aus, auf einem ziemlich ebenen Boden, der sanft
zur Mosel abfällt. Leicht ist noch heute der Rahmen des
mittelalterlichen Triers an den bedeutenden Resten der
Ringmauer, besonders im Norden und Südosten, zu erkennen,
sowie an den auf dem Boden der früheren Wälle und Lauf¬
gräben entstandenen Baumanlagen. Danach bildete die Stadt
ein grosses Viereck, au dessen Südwestecke die uralte Brücke
über die Mosel führt. An mehreren Stellen schliesseu sich
an dieses Viereck Vorstädte an, die früher selbständig, in
neuerer Zeit der Stadt eingemeindet sind und ihr durch die
zwischen ihnen liegenden unbebauten Flächen eine Aus¬
dehnungsfähigkeit gewähren, wie sie bei wenigen Fluss¬
städten zu finden ist, und die durch die Thalebene ungemein
unterstützt wird. Da, wo durch die Niederleguug der alten
Ringmauer und Stadtwälle neue Strassen entstanden sind,
hat die Stadt ein neues Gepräge; ira Innern sind die Strassen
eng und winklig, die wenigen Plätze von raässiger Grösse
und unregelmässig. Manche der öffentlichen Gebäude waren
ehemals Klosterräume, und in vielen Nebenstrassen ragen
noch die Mauern der früheren Klostergärten empor. Was
der Stadt ihren Ruhm und ihren Hauptreiz verleiht, sind die
grossartigen Reste der Römerbauten ; den Ruf ihrer Schön¬
heit verdankt sie ihrer Lage im Moselthale, das schon die
alten Römer lockte, hier eine Colonie zu gründen, die sie
später zu einer Residenzstadt der römischen Kaiser erhoben.
Gasthöfe: Trierischer Hof; Rotes Haus; Stadt Venedig, N., L., B.
2 M., F. 80 Pf., M. 2V4 M., P. 6 M.; Post am Kornmarkt, N. L. B.
2 M., F. 1 M., M. 2 M., P. 41/,—5 M.; Luxemburger Hof, Z., L., B.
2 M., F. 1 M., M. 21/? M.; alle im Innern der Stadt. Am Bahnhof:
Eisenbahnhotel; Rheinischer Hof.
Restaurationen; Zum Stern (I. Fischer), am Hauptmarkt; Kai¬
serhof (bei Eller, auch Z.); Germania mit Garten; Baur; Schmitz,
alle in der Fleischstr.; Altdeutsche Weinstube, gegenüber der Antonius-
kirche; Zum Römer in der Brotstr. (auch Z.); Kuffs, Neustr. 222. —
Bier; Franziskaner, mit Garten in der Fahrstr.; Münchener Kindl;
Reichshalle, beide in der Simconsstr.; Bavaria, am Viehmarkte.
Casino, am Kornmarkt, und der Kathol. Bürgerverein, am Vieh¬
markt, beide mit vortrefflichen Weinen; Fremden ist der Besuch nur
nach Einführung durch ein Mitglied gestattet.