Full text: Die Invasion der Franzosen in Saarbrücken im August 1870

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werden immer lauter. Der Krieg bringt vielfache Er¬ 
scheinungen mit sich, die in dein sonst so wohlgeord¬ 
neten Preußischen Staate gewiß für unmöglich gehalten 
worden wären. 
Der Monat Dezember brachte uns in Form von 
Depeschen eine ganze Masse Nachrichten vorn Kriegs¬ 
schauplatz; cs mögen die wesentlichsten hier eine Stelle 
finden. 
Versailles, 2. Dez., Mittags l Uhr. Der Königin 
Augnsta in Berlin. Gestern gar kein Gefecht. Heute die 
»och vom Feind besetzten Punkte diesseits der Marne durch 
Preußen, Württenlberger und Sachsen wieder geirommen: 
Champignh, Brie für Marne. Wilhelm. 
Versailles, 2. Dez., Nachts 12 Uhr. Die feindliche 
Armee vor Paris hatte nach der vorgestrigen Schlacht die 
a»t Ufer der Marne und unter dent Feuer der Forts liegen 
den Dörfer Brie und Champignh besetzt gehalten. Bei Tages 
anbruch wurden die Dörfer heute von unseren Truppen ge- 
noinntcu. Gegen lO Uhr ging der Feind aufs nette mit 
überlegenen Kräften gegen unsere Vertheidignngsstettung 
zwischen Seine unb Marne vor, wurde jedoch abermals 
in lOstündigem heißen Kampfe durch Truppen des l2. 
und 2. Armee-Corps sowie der Württeiitbergischen Divi 
sion siegreich zurückgeschlagen. 
Eilt von der Armeeabtheilung des Grvßherzvgs von Meck¬ 
lenburg Schwerin abgesandtes bayerisches Reevgnvseirungs 
Detachement stieß gestern bei Orgenet und Patah auf atmn 
cirendc sehr überlegene Kräfte tind ging in seine Steltlmg 
zurück. Als in Folge dessen die Armeeabtheilung sich heute 
früh !> Uhr zillil Vorgehen formirte, wllrde sie auf der Linie 
Orgtzres, Baigneanx heftig angegriffen. Der Feind, bestehend 
aus dem 15. unb 1t!. Corps wurde ditrch die 4. Kavallerie 
Division und gefolgt vom I. bayerischen Corps über Loigny 
geworfen, während die 22. Infanterie Division, unterstützt
	        
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