hiesigen Lazareth aus nach dem Begräbnißplatz; ein
Musikcorps ging dem Todtenwagen voran und die
hiesige evangelische Geistlichkeit folgte dem Sarge, der
die Hülle eines hier verstorbenen Jntendanturbeamten
aus Tennstadt umschloß. Hunderte von Menschen
folgten dem Trauerzug nach dem Orte, wo die an und
auf den Spicherer Höhen gefallenen Krieger ruhen, so¬
wie die Tapfern, welche in diesem und in den vielen
anderen Treffen und Schlachten verwundet worden
oder die an anderen Krankheiten seither in den hiesigen
Spitälern verstorben sind.
Blumen- und Jmmortcllenkränze bedeckten die
Gräber der Gefallenen und Fahnen in den preußischen
und norddeutschen Bundesfarben zierten den Ort, vor
welchem für die Ncconvalcsccnz begriffenen Verwundeten
und eine Anzahl geladener Ehrengäste Sitze errichtet
waren. Nachdem die Hülle des hier plötzlich aus sei¬
nem Wirkungskreise abgerufenen Beamten, der in seiner
Heiinath Gattin und 5 Kinder hinterläßt, dem Schoos;
der Erde übergeben war, fand die Feier durch den
Choral: „Jesus meine Zuversicht" eine würdige Ein-
lcituug, welcher die Liturgie folgte, die von Herrn
Pfarrer Engel gehalten und wobei ein aus Sängern
unserer beiden Städte zusammengesetzter Chor trefflich
mitwirkte. Feierliche Stille herrschte unter den Tau¬
senden von Zuhörern und das kräftig und wirkend vor¬
getragene „Friede auf Erden" war es, zu dem wohl
alle Anwesenden ihr stilles „Amen!" sprachen.
Herr Superintendent Schirmer bestieg hierauf die
Kanzel und hielt die Weihcrede, in deren Eingang die
Bedeutung der Feier dargelegt wurde. „Was die Feier
bedeute", sprach der Redner, „die uns so zahlreich hier
versammelt hat, ^ das bedürfe keiner besonderen Erklä¬
rung, das sagen die Grabhügel mit ihren mit Kränzen
geschmückten Kreuzen und alle die Traucrzeichen, womit