wurden immer seltener, am späten Nachinittag war
keiner mehr zu erblicken und so wie sie verschwanden,
verschwand auch das lothringische Gesindel, das sich
mit ihnen in unseren Städten eingefnnden hatte. Die
Zelte schwanden ans den Höhen „Winterberg" und
„Triller" und man sah, wie die Rothhosen colounen-
weise abzogen. Wohin? vielleicht die Preußen auszu¬
suchen, die in den Ortschaften und Wäldern des Kötter-
thales lagerten — oder gingen sie weiter fort über die
Grenze zurück? so fragte man sich, aber erst der kam
wende Tag sollte blutige Antwort geben.
Me Schlacht an den Spicherer Lohen.
Am 6. des Morgens rückten die ersten preußischen
Truppen nach Saarbrücken; cs waren Mannschaften
des siebenten Armeekorps, das mit seiner Avantgarde
nordwestlich von hier bei Gnichenbach stand; Artillerie
und Infanterie, von der Bevölkerung mit Jubel be
grüßt, und gespeist und getränkt von Reich und Arm.
Gegen Mittag rückte die Kavalleriedivision durch, und
kaum war ihre Avantgarde über die Hochebene und
den Exereierplatz hinaus, so entwickelte sich auch schon
der Kampf; der Feind hatte sich festgesetzt und ver¬
schanzt ans den Spicherer Höhen. Diese Höhen ziehen
sich südwestlich und kamn eine Stunde von unserer
Stadt liltks ltub nicht weit von der Chanssee von hier¬
nach Forbach hin ; sie überragen wohl an hundert Fuß
das tiefe Thal, das sich westlich nach Frankreich hin
erstreckt. Die Spicherer Höhen bilden in der That
eine natürliche Festung, sie fiitb theilweise bewaldet
und mit vier klnftartigcn Einschnitten versehen, irr
welchen die Franzosen einen Hinterhalt hatten, ans
dem vertrieben zu werden sie sicherlich nicht dachten.
Sie entwickelten immer größere Massen und gaben ein