Full text: Die Invasion der Franzosen in Saarbrücken im August 1870

Bom Rastpfnhl aus setzen sich die dort bivouakiren- 
den 2 Bataillone in Bewegung, der Donner der Kanonen 
beginnt, an der neuen Kapelle beim Halberg eröffnen 
2 dort aufgestellte Geschütze eilt wirksames Kartätschen 
! feuer gegen die aus dem St. Arnualer Stiftswalde 
vordringenden Franzosen; schon knattern die Gewehre 
in unmittelbarer Nähe der Stadt, es ist gegen Mittag, 
auf den Höhen des Triller und des Hahnen, Tiraillenr 
linien stehen einander gegenüber, Kugeln pfeifen durch 
die Stadt, prallen an die Wände der Häuser, schlagen 
in die Dächer, von denen die Ziegeln herunterrasseln. 
Die Bürger ziehen sich in ihre Wohnungen zurück, 
nur Einzelne beobachten von geschützten Stetten aus 
das Hin- und Herwogen des Kampfes. 
Das Gefecht rückt immer näher nach der Stadt, 
das Geknatter der Gewehre wechselt ab mit dein 
Dröhnen der Kanonen, das Pfeifen der Gewehrkugeln 
mit dem Zischen der Granaten und Mitraitleuseu, die 
Franzosen drängen vor durch die Gärten des Trillers, 
vom Hahnen und Nußberg, schießen sogar von den 
Höhen des Wiuterberges, wo größere Massen sich eilt 
wickeln. 
Gewordenem Befehle gemäß ziehen sich die Füsi 
liere über die beiden Brücken zurück; von der St. Io 
hanner Seite der alten Brücke, den dort hingelegten 
Sandsäcken und den Fenstern der anstoßenden Däuser 
wird ein lebhaftes Fener gegen die Höhen und die 
Herren-Allee unterhalten; gegen 2'/2 Uhr ziehen sich 
die Preußen auch von da zurück und wurden mir mehr 
einzelne Schüsse gehört. 
Es hält den Offizieren schwer, die erbitterten 
Schützen zurückzubringen, hinter jeder Ecke stellen sie 
sich wieder auf und bringen dem Feinde Schaden bei; 
noch gegen 4 Uhr eilt ein kleines Häufchen Versprengter 
über die alte Brücke, stellt sich sofort auf der St. Io-
	        
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