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Die Iranzoserr erscheinen in Saarbrücken.
In der Nacht vom 1. auf den 2. August war
nichts Besonderes vorgekommen und man gab sich der
Hoffnung hin, daß die Franzosen, wie sic cs bisher
immer gethan hatten, bei dem Anrücken der gefürchteten
Schützen des 40. Regiments sich zurückziehen würden.
Gegen Morgen meldete ein Ulan des 7. Ulanen-
Rcgimcnts, dessen Czapka von einer französischen Kugel
durchbohrt war, daß die Franzosen sich in größeren
Abtheilungen in dem St. Arnualer StiftSwalde zeigten,
und wurde sogleich der größte Theil der 6. Coinp.
unter Hauptmann Grundner gegen das St. Arnualer
Forsthaus hindetachirt, um die Herren bei etwa wie¬
derholendem Besuche dieses Forsthauses würdig zu
empfangen.
In der Nacht waren 2 preußische Geschütze an¬
gekommen und fuhren unter dem Iitbct der Bevölke¬
rung durch die Stadt. Auf dem Rastpfuhl, in einer
Mulde vor dem Walde, lagen das 1. und 3. Bataillon
des 40. Füsilier-Regimentes im Bivouac, und strömten
Biele von Saarbrücken und St. Johann dorthin, um
Freunde und Verwandle zu sehen, und den Soldaten
Erfrischungen aller Art zu bringen.
Gegen IO klhr wird das Gewehrseuer in dem
Thäte von St Arnual nach der goldenen Bremm
lebendiger; es wird gemeldet, daß große Abtheilungen
Franzosen aus dem Walde hervorbrechen; die dispo¬
niblen Mannschaften des 2. Bataillons rücken aus;
das Gewehrfeuer wird heftiger und kommt der Stadt
immer näher. Oberst-Lieutenant v. Pestel hält mit
Offizieren. nitb Soldaten au dem Eingang der neuen
Brücke auf der linken Saarseite, die Ulanen werden
zurückgezogen und reiten in scharfem Trabe auf der
Chaussee unterhalb St. Johann ab.