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wurden die Rvthhosen würdig empfangen und sie mußten
sich unverrichteter Sache wieder zurückziehen.
Gegen 7 Uhr desselben Tages wollten die Frau
zoseu, welche Gerswciler stark besetzt hatten, sich der
Eisenbahnbrücke am Schanzenberg bemächtigen, vermuth,
lich in der Absicht, dadurch die Eisenbahnverbindung
zwischen hier und Saarlouis rc. mit Nachhalt unter¬
brechen zu können. Eine Abtheilung der tapferen
Füsiliere vom 40. Regiment ging dem Feind entgegen,
der sich auch bald nach einem lebhaften Kugelregen in
seine früheren Stellungen zurückzog. Ob's bei dieser
Affaire Verluste setzte, konnte nicht ermittelt werden,
leider aber hatte ein Privatmann aus Burbach, Col¬
porteur Ackermann, dabei das Leben eingebüßt. Wäh¬
rend des Gefechtes war das Bnrbachcr Hüttenwerk
genöthigt, momentan seine Arbeiten einzustellen; ein
Arbeiter trug eine nicht unerhebliche Kopfwunde davon.
Am 24. Juli gingen die Franzosen abermals gegen
Wehrden vor, zogen sich aber ohne Kampf zurück, als
sie die Brücke wohlbesetzt sahen.
All diese Borpostenknallereien konnten jedoch unsere
Einwohner nicht abhalten, täglich hinaus auf den Ep
ercierplatz (Bellevue) zu gehen, woselbst eine Ulanen-
Vorposteuwache lagerte; auch eine Abtheilung 40er hielt
nicht weit davon (in dem Thaleinschnitt gegenüber der
Bellevue) Wache ; von beiden Punkten wurden die
Patrouillen ansgesandt.
Mit dem bloßen Auge konnte man von hier aus
die Franzosen deutlich sehen und Hunderte von Civil-
personen bewegten sich täglich auf dem Cavallerie-
Exercierplatz, um mit Ferngläsern das Zeltlager zu
sehen, das der Feind unfern der Goldenen Brennn
aufgeschlagen hatte, sowie das beständige Patrouilliren
der Chasseurs d’Afrique links von der Chaussee am
Spichercr Berge. Daß dieses Vergnügen nicht immer