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man hier nicht ohne große Sorge in die nächste Zu¬
kunft blickte. In unserer nächsten Nachbarschaft wim- j
melte es von Franzosen, während zu unserem Schutz 1
oder vielleicht besser gesagt zur Beobachtung des Feindes
nur drei Eskadronen des Rhein. Ulanen-Regts. Nr. 7 >
unter dem Commando des Majors, jetzt Oberstl. v. i
Pestel, sowie drei Compagniecn des Hohenz. Füs.-Regts.
Nr. 40 hier den schwierigen Vorpostendienst ver-
sahen.
Der erste Angriff ans deutsches Gebiet Seitens
der Franzosen geschah in der Nacht vom 18. ans den
19. Juli. Bon der Feldwache zurückgekehrte Ulan.en
melden, daß sie in der Nacht gegen 3 Uhr aus feind¬
liche Chasseurs gestoßen, die an der „Goldenen Brennn"
die Grenze überschritten und bis in die Nähe des
Grenzzollhauses aus Folstcrhöhe vorgedrungen waren.
Bei dem Erscheinen der Ulanen zogen sich die Fran¬
zosen, nachdem einige Schüsse gewechselt waren, zurück.
Sie führten zwei preußische Zollbeamte mit sich fort ■
und plünderten auch die Kasse, ohne hierbei große Bente
zn machen. Die Zeichen der begonnenen Feindseligkeiten
inehrten sich von jetzt an zusehends. Nachmittags gegen
4 Uhr ist hier der erste gefangene Franzose, von 40er
Füsilieren transportirt, eingebracht worden. Dieser
erste Gefangene, dem im Verlaus von wenigen Monaten
Hnnderttansende folgten, gehörte dem 23. Jnsanterie-
Regimente an. Er wurde vermittelst Eisenbahn sofort
weiter, wahrscheinlich nach Coblenz befördert. Major
v. Pestel hatte sein Hauptquartier im Gasthof „zur
Post" gehabt und Lieutenant Küls war sein Ordonnanz-
Offizier.
Im Laufe des 20. sind ans der Vorpostenlinie
wiederum einige Schüsse gewechselt worden, wobei aus
Seite der Franzosen zwei Manu gefallen sind. Füsi¬
lier Krause von den 40ern lieferte an diesem Tage den