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genannten Monats werden von den diesseitigen Be¬
hörden Anordnungen getroffen, welche auf die baldige
Uebergabe der Festung Metz schließen lassen; man
sorgt dafür, daß sobald sich die Thore der Festung
öffnen, der ausgehungerten Militär- und Civilbevölkeruug
die erste Nahrung an Brod, Fleisch und anderen Le¬
bensmitteln zugeführt werde.
Der auch in weiteren Kreisen rühmlichst bekannte
Restaurateur Herr Fritz Walter erhält von dem Kgl.
Hofmarschall-Amt ein Schreiben, worin ihm mitgetheilt
wird, daß Se. Majestät der König die hochdemselbcn
übersandte erste Gänseleberpastete, die von Walter in
dieser Saison gefertigt ward, huldvoll angenommen
worden ist und Dank für die patriotische Gabe aus¬
gesprochen wird.
Am 26. October wüthete auch hier ein fnrchl-
barer Orkan, der arge Verwüstungen an Schornsteinen
und Dächern angerichtet hat. Am Nachmittag ver¬
kündete feierliches Glockengeläute uub Böllerschießen,
daß die lange belagerte Festung Metz sich endlich er¬
geben mußte. Unsere beiden Städte hatten bei dieser
Veranlassung festlich geflaggt. Am 29. October ist
Metz von den preußischen Truppen besetzt worden.
Die kriegsgefangene französische Armee wird ohne
Unterbrechung theils per Bahn, theils ans dem Land¬
wege über Saarlouis nach allen Gegenden Deutschlands
verbracht.
Am Mittag des 1. Nov. trafen per Eptrazug die
Marschülle Canrobert uub Leboeuf, die Generale
Decaen, Ladmirault und noch Andere mit ihrer mili¬
tärischen Begleitung hier ein, um nach kurzem Aufent¬
halt weiter nach Deutschland in die Gefangenschaft zu
gehen. Ein Eisenbahnzug brachte Nachmittags circa
15)00 Offiziere, die nach halbstündigem Aufenthalt den¬
selben Weg gingen. Am 3. trafen, wie schon früher