des Saargebietes, die alle von einer deutschstämmigen
Bevölkerung bewohnt und erst kurz zuvor von Frank¬
reich gewaltsam in Besitz genommen waren, bei Frank¬
reich belassen worden, u. a. die Stadt Saarbrücken
und ihre Umgebung bis in die Gegend von Quierschied
und Friedrichsthal.4) Die Proteste und die Trauer der
betroffenen Bevölkerung blieben unbeachtet. Erst im
folgenden Jahre, als Napoleon nach seiner Rückkehr
von Elba erneut vergeblich sein Waffenglück versucht
hatte, erreichte die Saarbrücker Bürgerschaft unter
Führung von Böcking ihr mit zahlreichen persönlichen
Vorstellungen und Bittschriften verfolgtes Ziel: Der
zweite Pariser Friede von 1815 sprach das Gebiet
Preußen zu und bestimmte den Grenzverlauf so, wie
er bis zum Jahre 1871 geblieben ist.
Unter dem Gesichtspunkt der Reparation beanspruchte
Frankreich nach dem Memorandum die Überlassung des
Gebietes zur Entschädigung für die im Kriege erfolgte
Zerstörung der nordfranzösischen Kohlengruben und
zur Wiedergutmachung seiner sonstigen Schäden. Hier¬
bei ging es in einigen Teilen weit über die
Grenzziehung von 1814 hinaus.5) Zur Recht¬
fertigung berief es sich auf die wirtschaftliche Einheit
des Gebietes, deren Zerreißung die wirtschaftliche Ver¬
nichtung des gesamten Saargebietes bedeuten würde.6)
4) Die Grenze reicht bis weit in die Pfalz hinein und um¬
faßt u. a. auch die pfälzische Stadt Landau. Das Memorandum
von Tardieu gibt den Grenzverlauf wie folgt an: „Ausgehend
vom Rhein südlich Germersheim schließt sie Landau ein und
erreicht bei Weißenburg die Grenze von 1815, der sie bis zur
Höhe von Saargemünd folgt. Von diesem letzten Punkt ab
verläßt sie die Grenze von 1815, um zwei vorspringende Bogen
nördlich von Saarbrücken und Saarlouis zu bilden, die bei
Frankreich gelassen werden, und erreicht die Grenze von 1815
wieder ungefähr 6 km südöstlich von Merzig.“
5) Hierbei ist der Grenzverlauf in dem Memorandum wie
folgt angegeben: „Ausgehend von der Grenze von 1815 an
dem Punkt, wo sie durch die französische Nied geschnitten
wird, schließt diese Linie das Tal und die Dörfer der franzö¬
sischen Nied ins Saarbecken ein, läuft über Beckingen (aus¬
schließlich), Düppenweiler, Bettingen, Tholey, St. Wendel,
Werschweiler, Kubelberg, 2 km östlich Homburg, Kirrberg,
Einöd (alle genannten Ortschaften einschließlich), und erreicht
die Grenze von 1814/1815, indem sie der Kammlinie zwischen
den Tälern der Blies und des Bickenhall folgt.“
6) Es ist sehr bemerkenswert, daß Frankreich in diesem
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