der Erkenntnis das Sein gegeben und aufgegeben, u. z.
so wie es sich der unvoreingenommenen, der objekti¬
ven Betrachtung darbielet, sei es der Betrachtung
durch den auf die Außenwelt gerichteten, also durch
den „äußeren“ Sinn, sei es der Betrachtung durch den
auf das Innenleben des Menschen gerichteten „inne¬
ren“ Sinn. Die Verkehrtheit dieser Bezeichnungen sei
nur kurz hervorgehoben. Es ist aber deutlich, was mit
ihnen gemeint ist. Mit Hilfe ruhiger, besonnener,
vorurteilsloser Schau soll eine klare, unverfälschte
Erkenntnis der Gegenstandswelt erreicht werden.
Auch das Hineinspielen von Denkformen, von Kate¬
gorien, dürfe die klare und schlichte Aufnahme des
Tatbestandes nicht beeinträchtigen, mag es sich dabei
um Gegenstände der „äußeren“ oder der „inneren“
Natur handeln, d. h. jener Natur, die entweder die
Erkennlnisaufgabe der Naturwissenschaften oder die
der Psychologie als der Wissenschaft von der seeli¬
schen Welt des Menschen bildet. Diese Denkformen
sollen nicht dazu führen, und sie führen auch, wenn
sie ohne die Anwendung künstlicher und gewaltsamer
Eingriffe in das Gegebene ins Spiel gesetzt wcrden.
nicht dazu, den rein in der anschauenden Betrach¬
tung aufgenommenen Gegenstand umzugießen und
ihn seines Wesens zu berauben. Sie dienen vielmehr
nur der logischen Sicherung, der begrifflichen Sicher¬
stellung des Tatbestandes. Sie verbürgen ihn somit
in seinem Sein, in seiner Realität. In diesem Sinne
sind sie eben Seinsformen, also die logischen Prinzi¬
pien für die begriffliche, für die gedankenmäßige, für
die intellektuelle Gewährleistung des Sachverhaltes.
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