hervorgegangen ist. Ist das vielleicht deshalb ge¬
schehen, weil er in der Tat unverwundbar ist und die
Gewißheit seines Sieges im Grunde genommen von
Anfang an feststeht? Wir werden sehen, ob es sich
so verhält.
Seine — tatsächliche — Überlegenheit und seine
Unentbehrlichkeit für die Philosophie und in der
Philosophie können aber erst dann mit überzeugender
Klarheit ans Licht treten, nachdem wir uns die Ein¬
wände und Bedenken objektiv vergegenwärtigt haben,
denen er seit jeher ausgesetzt war, und die das Urteil
und den Anschein entstehen ließen, daß er durch sie
in den Zustand der Krise geraten sei. Dabei wollen
wir einen, auf den vorangehenden Blättern schon
mehrfach hervorgehobenen Gedanken wiederholen:
Krisen brauchen keine Bedrohungen oder gar Schä¬
digungen einer Geisteshaltung und einer geistigen
Entwicklung zu sein. Im Gegenteil: Sie gehören zum
Wesen und Wirken des geistigen Lebens, sie sind ihm
notwendig, sie sind für sein Gedeihen fördernde Mo¬
mente. Diese Erkenntnis gilt auch für diejenige Krise,
in die der Idealismus sowohl durch die von der Seite
des Realismus aus erfolgenden Angriffe, als auch
durch sich selbst gekommen ist. Weil jede Krise den
Charakter der Fruchtbarkeit, auf jeden Fall den der
Notwendigkeit besitzt, verdienen jene Angriffe eine
objektive Würdigung. !)
*) Unberücksichtigt bleibt jene seil einigen Jahren entstan¬
dene Gruppe von Angriffen gegen den Idealismus, die, ohne
sein Wesen und seine Leistungen objektiv nachzuprüfen und
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