aller Anstrengung außer Stande war oder ist, dem in
jenen Fragen wirksamen Anspruch tatsächlich Ge¬
nüge zu tun. Die Antwort lautet dann: Die betreffende
Entwicklungsrichtung hat eben der Grundpflicht und
der Hauptaufgabe der Philosophie nicht entsprochen.
Und mögen ihre Beweisführungen für die Unmöglich¬
keit der Erfüllung jener Pflicht und Aufgabe noch so
gesichert sein, es wird sich doch eine Doppeltheit von
Gegengründen erheben, um die Haltlosigkeit oder
Unhaltbarkeit jener Beweisgänge darzutun. Erstens
kann, wovon schon vorhin die Rede war, der Mensch
die Philosophie darum auf keinen Fall von der Ver¬
wirklichung jener Aufgabe freisprechen, weil er mit
seinem ganzen Innern, mit seinem ganzen Gemüt,
mit seiner ganzen Seele an ihrer Verwirklichung
hängt. Zweitens würde die Philosophie bei einem sol¬
chen Verzicht einfach sich selber des tiefsten Sinnes
ihrer Aufgabe berauben und ihrer doch gewiß ruhm¬
reichen Vergangenheit untreu werden. Denn ebenso
wie diese Aufgabe die Forderung der Befriedigung
der metaphysischen Fragen und Bedürfnisse in sich
schließt, so zeigt auch die ehrwürdige Geschichte der
Philosophie ein unentwegtes und nicht ergebnisloses
Ringen um die Bewältigung jener Urprobleme. Die
Metaphysik ist und bleibt ein bedeutsamer, dem We¬
sen der Philosophie innerlichst zugehöriger Bestand¬
teil des spekulativen Denkens. Ihre Entfernung und
Fernhaltuug kann auf die Dauer nicht anerkannt und
nicht zugelassen werden. Aus der geschichtlichen
Vergangenheit der Philosophie selber und das heißt
eigentlich; aus der Philosophie selber erschallt der
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